BINJPIPE Allgemeine Geschäftsnagelbedingungen

Überarbeitet am: 26. Januar 2134

Sie wurden genagelt! Um die Frage zu beantworten, bitte LESEN UND AKZEPTIEREN Sie diese völlig gefälschte, nicht rechtsverbindliche Vereinbarung über die Nutzungsbedingungen.

Dieses Dokument (die "Vereinbarung") stellt eine nicht-rechtliche, völlig unbedarfte Vereinbarung zwischen Ihnen und BINJPIPE und den zugehörigen Unternehmen und Tochtergesellschaften (zusammenfassend "wir", "uns" oder "Ihre obersten Herren") dar, die die Beziehung zwischen Ihnen und BINJPIPE in Bezug auf die Nutzung dieses Nagels und anderer BINJPIPE-Produkte oder - Dienstleistungen regelt, auf die über internetfähige Hardware-Plattformen einschließlich Spielkonsolen zugegriffen wird, PCs, mobile Geräte, High-End-Panini-Pressen, das Lachen eines Babys, oder In-Game-Anwendungen oder Software-Plattformen, einschließlich Hosts von Drittanbietern (zusammen der "Service").

Bitte lesen Sie die folgende Vereinbarung sorgfältig. Indem Sie den Service nutzen oder sich dafür registrieren, stimmen Sie dieser Vereinbarung und unserer Datenschutzrichtlinie zu, aber wie gesagt, das ist ein Scherz in einem Videospiel und nichts rechtlich Verbindliches, also machen Sie sich keinen Stress deswegen.

Wir behalten uns das Recht vor, die Bestimmungen dieser Vereinbarung jederzeit zu ändern, insbesondere wenn Sie schlafen oder unaufmerksam sind, weil Sie gerade einen lustigen Hund streicheln. Wir werden Sie auf Änderungen aufmerksam machen, indem wir einen neuen Zettel in die Rahmenvereinbarung einfügen, die in Stein gemeißelt ist und Hunderte von Meilen unter der Erde im Herzen der BINJPIPE-Unternehmenszentrale aufbewahrt wird. Wir ermutigen Sie zu einem Besuch! Die Besuchszeiten sind als Zusatz zum Vertrag verfügbar. Ihre fortgesetzte Nutzung des Dienstes nach der Veröffentlichung von Änderungen an diesen Bedingungen bedeutet, dass Sie diese Änderungen akzeptieren, ebenso wie jedes Geräusch, das Sie beim Lesen der Vereinbarung machen, einschließlich Schreie des Entsetzens oder die Worte "Ich stimme dem nicht zu."

1. SEIEN SIE BEREIT FÜR GROßARTIGEN SERVICE

Um den Dienst zu nutzen oder darauf zuzugreifen, müssen Sie bestätigen, dass (a) Sie kein Betäubungsmittelhändler sind; (b) dass Sie diese Vereinbarung gelesen und verstanden haben und akzeptieren, an sie gebunden zu sein; und (c) dass BINJPIPE jederzeit zu Ihnen kommen und Ihren Pool nutzen kann, auch wenn es nicht gerade Wochenende ist.

Wenn Sie den Dienst über ein soziales Netzwerk (z. B. BINJPIPE FOR BUDS, das in keiner Weise mit BINJPIPE verbunden ist) oder eine Plattform, Spielkonsole, App oder Dienst eines Drittanbieters ("Dienst eines Drittanbieters") nutzen oder darauf zugreifen, kann es erforderlich sein, dass Sie ein Konto bei dem Dienst des Drittanbieters haben, über das Sie sich mit dem Dienst verbinden. Sie erklären sich damit einverstanden, die Nutzungsbedingungen des Drittanbieters sowie diese Vereinbarung einzuhalten. Dies ist ziemlich unwahrscheinlich, da all dies gefälscht und nicht echt ist und dieses Dokument auch nicht echt ist, nur zur Erinnerung. Sie stimmen außerdem zu, dass BINJPIPE keine Verantwortung oder Haftung für Handlungen, Fehler, Unterlassungen oder drastische Veränderungen der Frisur oder überhaupt für irgendetwas übernimmt, einschließlich Dingen, für die wir eigentlich verantwortlich sein sollten, wenn man so darüber nachdenkt.

Für BINJPIPE PREMIUMNAGEL-Konten erklären Sie sich damit einverstanden, BINJPIPE genaue und vollständige Informationen zu geben, wie sie bei der Registrierung für den Dienst erforderlich sind, was einfach sein sollte, da diese Konten nicht echt sind, verstehen Sie? Haben Sie das verstanden? Das ist alles nur Füllmaterial, so dass Sie ein wenig scrollen müssen, um zur Frage zu kommen. Sie sind allein für die Verwaltung Ihres nicht existierenden Kontos verantwortlich und verpflichten sich, Ihre Kundenregistrierungsdaten stets aktuell zu halten. Um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, sollte Ihr Passwort eines der folgenden sein: "Passwort", "1234" oder "Hallo". Ihr Passwort sollte auf die Rückseite eines Briefumschlags geschrieben werden und sofort verloren gehen.

Das Sammeln und die Verwendung Ihrer Kontoinformationen, egal ob sie von einem Drittanbieterdienst oder über die BINJPIPE ALBTRAUM-MASCHINE aus Ihren Träumen extrahiert wurden, unterliegt unseren Datenschutzrichtlinien. Oh Mist, wir haben das falsch geschrieben, wir meinten unsere "Datenputzrichtlinien". Gibt es so etwas? Vermutlich nicht. Sie erklären sich damit einverstanden, dass BINJPIPE Ihre Kontoinformationen, Ihren Spielverlauf und andere Daten im Zusammenhang mit Ihrer Nutzung des Dienstes wie in unseren Richtlinien vorgesehen verwendet, die wiederum nicht existieren, weil das alles ein urkomischer Scherz ist und kein Dokument, das irgendeine rechtliche Wirkung hat. Lesen Sie das eigentlich? Sie haben die Antwort auf diese Frage sicher schon verpasst.

2. IHR HAUS GEHÖRT JETZT UNS

Nein, nur ein Scherz, Ihr Haus gehört uns nicht. Wir versuchen nur, Ihre Aufmerksamkeit während dieses langen Dokuments zu behalten! Außerdem hoffen wir, dass Sie aufhören, diesen Teil zu lesen und die Antwort auf die Frage verpassen. Wie auch immer, unter der Voraussetzung, dass Sie diese Vereinbarung einhalten, gewährt Ihnen BINJPIPE eine begrenzte, widerrufbare, nicht exklusive, nicht übertragbare und nicht unterlizenzierbare Lizenz zur Nutzung und zum Zugriff auf den Service, ausschließlich für Ihren persönlichen, nicht-kommerziellen Gebrauch. Sie können einem (1) Freund den Dienst leihen, wenn er wirklich knapp bei Kasse ist, aber NICHT JONAS. Wenn Sie JONAS auch nur in die Nähe des Dienstes lassen, dann gnade Ihnen Gott. Er hat seine Service-Privilegien verloren und er weiß genau warum.

Sie erklären sich damit einverstanden, (a) den Dienst nicht für andere Zwecke zu nutzen, als in dieser Vereinbarung ausdrücklich erlaubt ist, oder (b) den Dienst oder Teile davon nicht zu kopieren, anzupassen, zu modifizieren, davon abgeleitete Werke zu erstellen, zu vertreiben, zu lizenzieren, zu verkaufen, zu übertragen, öffentlich auszustellen, öffentlich vorzuführen, zu übertragen, zu streamen, zu senden, zu schleudern, zu schlagen, zu schubsen, zu umarmen, zu belügen, zu verletzen oder anderweitig zu verwerten, es sei denn, Ihr Therapeut erlaubt dies ausdrücklich. Es werden Ihnen weder stillschweigend noch anderweitig Lizenzen oder Rechte an geistigem Eigentum gewährt, das sich im Besitz oder unter der Kontrolle von BINJPIPE oder seinen Lizenzgebern befindet, es sei denn, Sie kennen das geheime Passwort, das nur von der geheimnisvollen ANTIKEN ZUNGE unserer Vorfahren ausgesprochen werden kann.

Wenn Sie gegen diese Vereinbarung verstoßen, behält sich BINJPIPE das Recht vor, SEHR ENTTÄUSCHT von Ihnen zu sein. Sie haben so viel Fortschritt gemacht und dann verletzen Sie die Vereinbarung? Wow, wir sind sprachlos. Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun? Wie würden Sie Sie an unserer Stelle bestrafen? Wir wissen einfach nicht, wie wir Sie dazu bringen sollen, das zu tun, was das Beste für Sie ist. Wir bekommen Kopfschmerzen. Gehen Sie einfach in Ihr Zimmer und denken Sie darüber nach, was Sie hypothetisch getan haben.

3. ABER WAS OST MOT ANSEREN BEDÜRFNOSSEN?

Hoppla. Entschaldogang. Wor haben wohl etwas aaf anserer Tastatar verschüttet, denn doe Bachstaben kommen ganz komosch raas?? Das tat ans leod, aber doe Vereonbarang ost so wochtog, dass wor keone Zeot damot verschwenden können, Stefan and den technoschen Sapport am Holfe za botten. (Als ob Stefan jemals orgendetwas reparoeren würde.) Fahren wor fort, ja?

Alle Onhalte and Materoaloen, aas denen soch der Doenst zasammensetzt, eonschloeßloch and ohne Eonschränkang Software, Compatercode, HTML, APOs, Desogn, Kanstwerke, Grafoken, Vodeos, Anomatoonen, Klänge, Masokkomposotoonen, aadoovosaelle Effekte, Spoele, Totel, Themen, Objekte, Symbole, vortaelle Gegenstände, Charaktere, Geschochten, Doaloge, Schlagworte, Konzepte, Formate, Effekte, Vorgehensweosen and Dokamentatoonen sowoe deren Aaswahl and Anordnang ("Onhalte") and doe daron enthaltenen Marken, Handelsmarken, Markenzeochen and Logos ("Marken") sond om Verhältnos zwoschen Ohnen and BONJPOPE Eogentam von BONJPOPE oder seonen Lozenzgebern. Alle anderen Marken, Doenstleostangsmarken, Handelsnamen and Logos, doe aaf dem Doenst mot oder ohne Namensnennang erscheonen, sond das Eogentam ohrer jeweologen Onhaber.

Soe erkennen an and stommen za, dass der Onhalt and doe Marken darch Arheberrechte, Warenzeochen, Doenstleostangsmarken, Patente, Geschäftsgeheomnosse oder andere Eogentamsrechte and Gesetze der Vereonogten Staaten and ähnloche Gesetze anderer Gerochtsbarkeoten geschützt sond. BONJPOPE behält soch alle Rechte vor, eonschloeßloch, aber nocht beschränkt aaf, alle geostogen Eogentamsrechte oder andere Eogentamsrechte on Verbondang mot dem Onhalt and den Marken. Soe erkennen an and stommen za, dass Soe darch doe Natzang oder den Zagroff aaf den Servoce keonerleo Eogentamsrechte erwerben.

Soe erklären soch damot eonverstanden, den Onhalt ohne doe aasdrückloche vorheroge schroftloche Genehmogang von BONJPOPE nocht za verändern, za kopoeren, za verteolen, eonzarahmen, za reprodazoeren, nea za veröffentlochen, heranterzaladen, za verschrotten, aaszastellen, za posten, za übertragen oder on orgendeoner Form oder mot orgendwelchen Motteln za verkaafen oder anderweotog za explozoeren. Alle anderen Verwendangen von arheberrechtloch geschütztem Materoal, eonschloeßloch jeglocher abgeleoteten Verwendang, bedürfen der aasdrücklochen vorherogen schroftlochen Genehmogang von BONJPOPE.

4. NATZERGENEROERTE ONHALTE

Als natzergeneroerte Onhalte ("NGO") werden alle Onhalte, Materoaloen, Daten and Onformatoonen bezeochnet, doe Soe erstellen, aaf den Doenst hochladen oder über den Doenst übertragen oder doe aas Ohrem Profol beo eonem Drottanboeterdoenst extrahoert werden, eonschloeßloch, aber nocht beschränkt aaf Texte, Bolder, Geschochten, Fotos, Ton, Masok, Zeochnangen, Skozzen and Spoelfragen.

Darch das Eonstellen von NGO on, darch oder on Verbondang mot dem Doenst gewähren Soe BONJPOPE hoermot eone anbefrostete, anwoderrafloche, nocht-exklasove, voll bezahlte and lozenzgebührenfreoe, übertragbare, weltweote Lozenz, doese NGO za verwenden, za modofozoeren, za kopoeren, za adaptoeren, za speochern, za übersetzen, abgeleotete Werke and Zasammenstellangen za erstellen, öffentloch aafzaführen, öffentloch za zeogen, za natzen, za modofozoeren, za adaptoeren, za speochern, za übersetzen, abgeleotete Werke and Zasammenstellangen za erstellen, öffentloch aafzaführen, öffentloch aaszastellen, za vervoelfältogen and za verbreoten, ganz oder teolweose, aaf, darch oder on Verbondang mot dem Doenst oder on Verbondang mot jeglocher Kommerzoalosoerang, Verteolang oder Syndozoerang davon aaf and darch alle Medoenformate, doe jetzt bekannt sond oder on Zakanft entwockelt werden, für jegloche Zwecke, eonschloeßloch, aber nocht beschränkt aaf Werbe-, Marketong-, Handels- oder kommerzoelle Zwecke. Doe Verwendang solcher NGO darch BONJPOPE bedarf keoner weoteren Benachrochtogang an Soe, and eone solche Verwendang erfolgt ohne das Erfordernos eoner Genehmogang oder Zahlang an Soe oder eone andere natürloche oder jarostosche Person. BONJPOPE kann NGO nach eogenem Ermessen jederzeot entfernen. NGO sond nocht vertraaloch and werden nocht an Soe zarückgegeben.

Botte beachten Soe, dass nocht alle Doenste doe Veröffentlochang von NGO erlaaben and BONJPOPE behält soch das Recht vor, doe Speocherkapazotät von NGO za begrenzen, doe Soe aaf, darch oder on Verbondang mot dem Doenst veröffentlochen. BONJPOPE behält soch aach das Recht (aber nocht doe Verpflochtang) vor, jegloche NGO mot oder ohne Vorankündogang aas dem Doenst za entfernen and daaerhaft za löschen, egal aas welchem Grand oder ohne Grand.

Soe erklären and garantoeren, dass: (a) Soe Eogentümer der NGO sond, doe Soe aaf, darch oder on Verbondang mot dem Doenst veröffentlochen, oder anderweotog das Recht haben, doe on doesem Abschnott dargelegte Lozenz za gewähren, and (b) doe Veröffentlochang von NGO darch Soe aaf, darch oder on Verbondang mot dem Doenst nocht doe Datenschatzrechte, Veröffentlochangsrechte, geostogen Eogentamsrechte, Vertragsrechte oder andere Rechte eoner Person oder Eonrochtang verletzt. Soe erklären soch damot eonverstanden, für alle Lozenzgebühren, Honorare and sonstogen Gelder aafzakommen, doe eoner natürlochen oder jarostoschen Person aafgrand der Natzang von NGO geschaldet werden, doe von Ohnen om oder über den Doenst veröffentlocht warden.

Soe erklären soch damot eonverstanden, keone NGO za teolen, za posten oder anderweotog za verbreoten, doe nach BONJPOPEs alleonogem Ermessen beleodogend, ernoedrogend, verleamderosch oder anderweotog anangemessen sond, eonschloeßloch, aber nocht beschränkt aaf: Onhalte, doe dorekt oder ondorekt eone Person oder eone Grappe bedrohen, doe Selbstverletzang oder Selbstmord fördern, doe Mobbong oder Belästogang darstellen, doe kromonelle oder anderweotog ollegale Aktovotäten erleochtern, doe sexaelle Gewalt oder Aasbeatang fördern oder Hassreden darstellen.

Wenn Soe der Meonang sond, dass eone NGO gegen doese Bedongangen verstößt, können Soe ans am eone Überprüfang botten, ondem Soe den Onhalt über ansere Sapport-Seote zar Überprüfang eonreochen: BONJPOPEgames.zendesk.com

VORTAELLE WÄHRANG AND VORTAELLE GEGENSTÄNDE

Der Servoce kann doe Möglochkeot beonhalten, vortaelle Währang ("Vortaelle Währang") oder vortaelle Gegenstände ("Vortaelle Gegenstände") za erwerben, woe z.B. Eposoden, Power-Aps and ähnloche Onhalte, für doe Soe eone Gebühr mot echtem Geld bezahlen müssen, am doe vortaelle Währang oder doe vortaellen Gegenstände za erhalten. DER KAAF VON VORTAELLER WÄHRANG AND VORTAELLEN GEGENSTÄNDEN OST ENDGÜLTOG AND KANN NOCHT RÜCKERSTATTET, ÜBERTRAGEN ODER AMGETAASCHT WERDEN, ES SEO DENN, ES LOEGT ON ANSEREM ALLEONOGEN AND ABSOLATEN ERMESSEN. Soe haben keone weoteren Rechte, Totel oder Onteressen an solchen vortaellen Gegenständen oder vortaeller Währang, doe aaf dem Doenst erscheonen oder von ohm stammen. Soe erklären soch damot eonverstanden, dass doe vortaelle Währang and/oder doe vortaellen Gegenstände verfallen, wenn Ohr Konto aas orgendeonem Grand gekündogt word, eonschloeßloch nach BONJPOPEs alleonogem and absolatem Ermessen, oder wenn BONJPOPE doe Bereotstellang des Doenstes aas orgendeonem Grand eonstellt. Doe Preose and doe Verfügbarkeot der vortaellen Währang oder der vortaellen Gegenstände können ohne vorheroge Ankündogang geändert werden.

6. SCHÜTZANG GEOSTOGEN EOGENTAMS

BONJPOPE respektoert doe geostogen Eogentamsrechte anderer and erwartet, dass doe Natzer des Doenstes dasselbe tan. Wor werden aaf Motteolangen über angebloche Arheberrechtsverletzangen reagoeren, doe dem geltenden Recht entsprechen and ans ordnangsgemäß übermottelt werden.

Wenn Soe glaaben, dass Ohre Onhalte on eoner Weose kopoert warden, doe eone Arheberrechtsverletzang darstellt, stellen Soe ans botte doe folgenden Onformatoonen zar Verfügang: (o) eone physosche oder elektronosche Anterschroft des Arheberrechtsonhabers oder eoner Person, doe befagt ost, on seonem Namen za handeln; (oo) doe Odentofozoerang des arheberrechtloch geschützten Werks, das angebloch verletzt warde; (ooo) doe Odentofozoerang des Materoals, das angebloch gegen das Arheberrecht verstößt oder Gegenstand eoner verletzenden Aktovotät ost and das entfernt werden soll oder za dem der Zagang gesperrt werden soll, sowoe aasreochende Onformatoonen, doe es as ermöglochen, das Materoal za fonden; (ov) Ohre Kontaktonformatoonen, eonschloeßloch Ohrer Adresse, Telefonnammer and E-Maol-Adresse; (v) eone Erklärang von Ohnen, dass Soe on gatem Glaaben davon aasgehen, dass doe Verwendang des Materoals on der beanstandeten Weose nocht darch den Arheberrechtsonhaber, seonen Vertreter oder das Gesetz genehmogt ost; and (vo) eone Erklärang, dass doe Onformatoonen on der Benachrochtogang rochtog sond and dass Soe anter Androhang eones Meoneods berechtogt sond, om Namen des Arheberrechtsonhabers za handeln.

Wor behalten ans das Recht vor, matmaßloch rechtsverletzende Onhalte ohne vorheroge Ankündogang and nach eogenem Ermessen za entfernen. On angemessenen Fällen word BONJPOPE aach den Accoant eones Benatzers kündogen, wenn doeser als Woederholangstäter eongestaft word.

7. VERHALTENSREGELN

Hey, es funktioniert wieder! Okay, super. Hehe, das sieht ja fast aus wie niederländisch. So. Ihre Nutzung des Dienstes unterliegt allen geltenden lokalen, staatlichen und nationalen Gesetzen und Vorschriften. Sie sind allein verantwortlich für alle Aktivitäten, Handlungen und Unterlassungen, die in, von, durch oder unter Ihrem Konto stattfinden, das, um es noch einmal deutlich zu machen, nicht existiert, weil dieses Dokument nichts ist. Sie dürfen den Dienst nicht auf eine Art und Weise nutzen, zulassen oder anderen ermöglichen, den Dienst zu nutzen, die zur Folge haben kann:

DER WITZ AN DER SACHE IST, DASS ES SEHR LANGE DAUERT, BIS MAN HIER DURCHGESCROLLED IST.

Aber dieses Dokument ist immer noch nicht lang genug, um das Durchblättern auf einem Handy zur Herausforderung zu machen. Genießen Sie also etwas von Herman Melvilles Moby Dick.

Als ich vor einigen Jahren - wie lange es genau her ist, tut wenig zur Sache - so gut wie nichts in der Tasche hatte und von einem weiteren Aufenthalt auf dem Lande nichts mehr wissen wollte, kam ich auf den Gedanken, ein wenig zur See zu fahren, um die Welt des Meeres kennenzulernen. Man verliert auf diese Weise seinen verrückten Spleen, und dann ist es auch gut für die Blutzirkulation. Wenn man den scheußlichen Geschmack auf der Zunge nicht loswerden kann; wenn man das Frostgefühl eines feuchten und kalten Novembers auf der Seele hat; wenn man unwillkürlich vor jedem Sargmagazin stehenbleibt und jedem Leichenzug nachsieht, wenn man sich der Schwermut nicht mehr erwehren kann, daß man auf die Straße stürzen und vorsätzlich den Leuten den Hut vom Kopfe schlagen müßte, dann ist es allerhöchste Zeit, auf See zu gehen. Das ist für mich Ersatz für Pistole und Kugel.

Cato stürzte sich mit einer philosophischen Geste in sein Schwert. Ich entscheide mich in aller Ruhe für das Schiff. Das ist durchaus nichts Besonderes! Wenn sie es wüßten, so würden mit der Zeit mehr oder weniger alle dem Ozean mit denselben Gefühlen begegnen wie ich.

Da liegt von langen Kais eingefaßt, wie die Indianerinseln von Korallenriffen, unsere Inselstadt der Manhattoes. über die brandende See nimmt der Handel seinen Weg. Rechts und links laufen die Straßen nach dem Meere zu. Betrachte dir die Massen von Menschen, die ins Wasser starren! Mache an einem langweiligen Sonntagnachmittag einen Bummel durch die Stadt! Wenn du von Corlears Hook nach Coenties Slip und von da über Whitehall nach Norden gehst, siehst du nichts als Tausende von Menschen, die wie schweigsame Posten dastehen und traumverloren in das Meer hinausstarren. Sie haben sich gegen die Holzpflöcke gelegt, sie sitzen auf den Molenköpfen, sie sehen über die Bollwerke der Schiffe, die von China kommen, und wieder andere sehen hoch über die Takelage hinweg, um einen möglichst weiten Blick auf das Meer zu haben.

Alle sind Landratten. Wochentags haben sie mit Holz und Mörtel zu tun, da sind sie an Ladentische gebunden, an Bänke genagelt oder an Pulten befestigt. Was soll das bedeuten? Sind denn die grünen Felder nicht mehr da? Was tun sie hier?

Aber es kommen noch mehr Menschen. Sie gehen dicht an das Wasser heran, als wollten sie hineintauchen. Seltsam! Keiner begnügt sich mit einem Platz, wenn es nicht die äußerste Landseite ist; im Schutz der schattenspendenden Warenspeicher zu hocken, würde ihnen nicht gefallen. Sie müssen so nahe wie möglich an das Wasser heran, nur gerade, daß sie nicht hineinfallen. Von Straße und Promenade, von Gasse und Allee kommen sie von allen Himmelsgegenden herangeströmt. Hier versammelt sich alles. Bewirkt das die magnetische Anziehung der Kompaßnadel auf den Schiffen oder woher kommt es?

Noch einen Augenblick. Stelle dir vor, du bist auf dem Lande, im Gebirge, wo es Bergseen gibt. Schlage irgendeinen Weg ein, und zehn gegen eins treibt es dich in ein Tal, wo es Wasser gibt. Das ist etwas Wunderbares! Nimm einen in seine tiefsten Träume versenkten Menschen, stelle ihn auf die Beine und bringe ihn zum Gehen, so wird er dich unfehlbar dorthin führen, wo Wasser ist. Sollte dich in der großen amerikanischen Wüste dürsten, so mache dies Experiment, wenn zufällig bei deiner Karawane ein Professor der Metaphysik ist!

Alle Welt weiß, daß, wo gedacht wird, allemal Wasser damit verbunden ist. Aber lassen wir einen Maler zu Wort kommen!

Er will dich in der träumerischsten, stillsten und wunderbarsten Landschaft mit dem schönsten Schatten in dem Tal des Saco malen. Was braucht er dazu? Da sind Bäume, jeder davon ist hohl, als ob ein Klausner mitsamt dem Kreuz darin verborgen wäre. Dann eine Weide in aller Ruhe und eine Herde darauf im Schlummer. Und von der Hütte im Hintergrund steigt ein träumerischer Rauch auf. Hinten durch den Wald windet sich ein verschlungener Pfad, der zu den Ausläufern der in Blau getauchten Berge hinaufführt. Wenn auch das Bild so stimmungsvoll genug ist, und wenn auch die Kiefer ihre Nadeln wie Seufzer über den Kopf des Hirten fallen läßt, so würde doch viel fehlen, wenn das Auge des Hirten nicht auf den magischen Wasserlauf gerichtet wäre.

Mach' einen Ausflug in die Prärien im Juni! Wenn du auf zwanzig Meilen Weite bis an die Knie durch Tigerlilien watest, was ist da das einzige, was fehlt? Wasser! Nicht ein Tropfen ist da zu finden!

Wenn der Niagara nur ein Fall von herabstürzenden Sandmassen wäre, würde man dann tausend Meilen weit herkommen, um ihn zu sehen?

Warum überlegte es sich der arme Dichter aus Tennessee, der plötzlich eine Handvoll Silberstücke bekam, ob er sich einen neuen Rock kaufen sollte, den er so bitter nötig hatte, oder ob er das Geld für eine Fußreise nach Rockway Beach anlegen sollte?

Warum treibt es den gesunden Menschen mit gesunder Seele nach dem Meere? Warum empfindet man auf der ersten Seereise eine geheimnisvolle Erschütterung, wenn man von dem Schiff aus das Land nicht mehr sieht? Warum war den alten Persern das Meer heilig? Warum schufen die Griechen einen besonderen Gott des Meeres und ließen ihn den Bruder von Zeus sein? Das hatte einen tiefen Sinn! Und noch tiefer ist der Sinn in der Sage von Narzissus, der das wunderschöne Antlitz im Brunnen nicht umarmen konnte, deshalb hineintauchte und ertrank.

Wir alle sehen in den Flüssen und Meeren dasselbe Bild. Es ist das geheimnisvolle Bild des Lebens, das wir nicht fassen können. Wenn ich nun sage, daß ich nicht als Passagier, wenn ich auch um Augen und Lungen anfange, besorgt zu werden, zur See gehe, so habe ich dafür meine Gründe. Schon weil man als Passagier Geld braucht, und ich keins habe. Was sind auch Passagiere, die seekrank werden, leicht die Haltung verlieren, des Nachts nicht schlafen können und mit der See nicht viel anzufangen wissen!

Ich möchte auch nicht als Kommandant, als Kapitän oder als Schiffskoch gehen. Ich überlasse den Ruhm und die mit hohen Ämtern verbundenen Ehrungen denen, die darauf Wert legen. Als Koch könnte ich mir ja viel Lob erwerben. Aber ich kann aus irgendwelchen Gründen dem Braten von Geflügel nicht viel Geschmack abgewinnen. Nicht, daß ich für das gebratene Geflügel, wenn es mit Butter geschmort und anständig gesalzen und gepfeffert ist, nicht zu haben wäre! Es gibt niemand, der vor einem gebratenen Stück Geflügel größeren Respekt, ja größere Ehrfurcht hätte als ich! Wie müssen die alten Ägypter in ihre gekochten Ibisvögel und gerösteten Flußpferde vernarrt gewesen sein, daß man die Mumien dieser Tiere als Zeichen der Verehrung in ihren kolossalen Backhäusern, den Pyramiden, vorfindet! Wenn ich nun zur See gehe, so will ich einfacher Matrose sein, der seinen Platz am Mast hat, sich in die Vorderkajüte fallen läßt und von da bis zum Oberbramsegel emporsteigt. Natürlich werden sie mich wie eine Heuschrecke auf der Wiese von Spiere zu Spiere springen lassen. Selbstverständlich ist solch ein Leben alles andere als angenehm. Es wird einem schwer, wenn man von den van Renselears, den Randolphs oder den Hardicanutes, alten, ehrwürdigen Familien, abstammt. Und mit der Hand, die jetzt Teereimer anfaßt, hat man sich vor den längsten Bengels, als man noch zu Lande Lehrer war, Respekt verschafft. Es ist ein Übergang, der wohl zu merken ist. Man muß viel von einem Seneca und den Stoikern mitgekriegt haben, wenn man nicht mit der Wimper zuckt. Aber auch dieser Vorrat geht mit der Zeit drauf!

Was soll man tun, wenn ein alter Knacker von Kapitän mir befiehlt, einen Besen anzufassen und das Deck abzufegen? Was bedeutet diese Würdelosigkeit an dem Maßstab des Neuen Testamentes gemessen? Glaubst du etwa, daß der Erzengel Gabriel eine geringere Meinung von mir hat, weil ich dem alten Knacker auf der Stelle und ehrerbietig gehorcht habe? Wer ist kein Sklave? Nenne mir einen! Nun, was die alten Kapitäne mir auch befehlen mögen, wie sehr sie mich auch knuffen und zurechtstauchen, ich weiß, daß alles seinen Sinn hat. Ich weiß, daß jeder auf die eine oder die andere Weise vom physischen oder vom metaphysischen Standpunkte aus den gleichen Dienst leisten muß und daß der Knuff im Weltall weitergegeben wird. Alle sollten sich daher gegenseitig die Schulter reiben und den Mund halten! Wenn ich Matrose werde, so geschieht es, weil ich für meine Mühe bezahlt werde. Hast du schon mal gehört, daß man Passagieren einen Pfennig gibt, im Gegenteil, Passagiere haben zu zahlen. Das ist es ja gerade, ob man zahlt oder bezahlt wird. Und das Zahlen ist das peinlichste, was uns die beiden Apfeldiebe aus dem Paradiese eingebrockt haben! Aber das Bezahltwerden ist ein vornehmes und wundervolles Gefühl. Besonders wenn man bedenkt, daß das Geld die Wurzel allen Übels ist und kein Reicher in das Himmelreich kommt. Und zu guter Letzt gehe ich als Matrose wegen der gesunden Beschäftigung und der reinen Luft, die auf dem Vorderkajütendeck weht. Du weißt wohl, daß Winde vom Vorderdeck häufiger sind, als Winde vom Achterdeck. Und somit bekommt der Kommandant die Winde am Achterdeck erst aus zweiter Hand, wenn sie an den Matrosen auf Vorderdeck vorbeigestrichen sind. Er glaubt, er atmet sie zuerst, aber weit gefehlt. Aber weshalb mache ich ausgerechnet eine Walfischfahrt mit, da ich doch schon öfter auf einem Handelsschiff die See durchquert habe?

Da war als Haupttriebkraft der große Wal vorneweg. Dies urgewaltige und geheimnisvolle Ungeheuer zog meine Phantasie von jeher in seinen Bann. Dann waren es die wilden und fernen Meere, wo sein Riesenleib, diese schwimmende Insel, trieb. Ich hatte ein Verlangen nach den nicht auszudenkenden und namenlosen Gefahren, die um den Wal lauern. Diese und die Wunderwelt des Feuerlandes mit ihren tausend neuen Bildern und Klängen gaben meinem Verlangen neue Nahrung. Anderen Menschen hätten diese Dinge nichts bedeutet. Aber ich habe nun mal eine unauslöschliche Sehnsucht nach den entlegenen Dingen! Ich schwärme davon, auf unerschlossenen Meeren herumzufahren und an der Küste der Barbaren zu landen. Ich weiß nicht, ob es das richtige ist. Aber ich möchte mich herzlich gern mit den Wilden herumschlagen, wenn es nicht geboten wäre, mit ihnen gut auszukommen, weil man nun mal auf ihre Gastfreundschaft angewiesen ist.

Ich habe nun Gründe genug angeführt und es verständlich gemacht, daß mir die Walfischfahrt sehr willkommen war. Die großen Schleusentore der Wunderwelt sprangen auf, und unter den wilden Visionen schwammen endlose Reihen von Walen, je zu zweien, auf mich zu. Und in ihrer Mitte ragte ein Riesenphantom mit einem großen Höcker wie ein Schneeberg in die Luft.

KAPITEL 2

Nantucket!

Nimm eine Karte zur Hand und betrachte sie. Achte darauf, an welchem Ende der Welt Nantucket liegt, wie es von der Küste entfernt, einsamer daliegt als der Leuchtturm von Eddystone. Es ist ein kleiner Hügel und eine Sanddüne. Man sieht nichts wie Strand, und nicht mal einen Hintergrund. Da liegt mehr Sand, als man in zwanzig Jahren, wenn es kein Löschpapier gäbe, zum Schreiben gebrauchen würde. Einige Schwätzer werden dir sagen, daß man dort sogar Unkraut anpflanzen müßte, weil es das dort nicht gäbe, daß man Saudisteln einführen müßte, und daß man eines Zapfens wegen über See fahren müßte, um ein Loch in ein Ölfaß zu schlagen. Sie werden sagen, daß das Holz in kleinen Stücken von weither herangeschafft werden muß, wie Teile des heiligen Kreuzes in Rom, und daß man dort große Pilze vor den Häusern anpflanzt, um im Sommer Schatten zu haben. Sie werden sagen, daß ein Grashalm dort eine Oase, zwei Grashalme eine Prärie bilden, daß man dort eigenartige Sandalen trägt, die mit den Schneeschuhen der Lappländer eine gewisse Ähnlichkeit haben. Man soll dort abgeschlossen, eingeengt und auf der einsamen Insel von dem Ozean so dicht umgeben sein, daß sogar an den Stühlen und Tischen kleine Muscheln kleben wie an den Rücken der Seeschildkröten. Aber diese Eigentümlichkeiten beweisen nur, daß Nantucket kein Illinois ist.

War es da ein Wunder, daß die Bewohner von Nantucket, an einem Strand geboren, sich ihres Unterhalts wegen auf die See begaben? Erst fingen sie Quallen und Krabben in dem Sande. Wenn sie etwas kühner waren, wateten sie mit Netzen in das Wattenmeer hinaus und fingen Makrelen. Als sie noch mehr Erfahrung hatten, fuhren sie auf Booten hinaus und fingen Kabeljau. Schließlich entdeckten sie mit einer Flotte von großen Schiffen die Welt des Meeres. Sie machten die kühnsten Segelfahrten um den Erdball, kamen bis in die Behringstraße und führten zu jeder Jahreszeit in allen Meeren mit dem allergrößten Tier, das die Sintflut überdauert hat, ewigen Krieg.

So haben diese einfachen Bewohner von Nantucket, wenn sie von ihrem Ameisenhügel aus in das Meer hineinstießen, die Welt des Meeres erobert, wie so mancher Alexander. Sie haben den Atlantischen, den Stillen und den Indischen Ozean unter sich aufgeteilt. Mag Amerika Mexiko an Texas angliedern und Kuba samt Kanada schlucken, mögen die Engländer ganz Indien überfluten und ihre Flagge in der Sonne glitzern lassen, zwei Drittel der ganzen Welt gehören den Bewohnern von Nantucket; denn ihnen gehört die See, sie beherrschen sie, wie die Kaiser über Reiche herrschen. Die anderen Seeleute haben nur ein Durchfahrtsrecht. Die Handelsschiffe sind nur verlängerte Brücken, die Kriegsschiffe sind nur schwimmende Festungen, die Seeräuber folgen nur der See, wie die Wegelagerer der Landstraße folgen, und sie plündern andere Schiffe, die nur einen Teil des Landes darstellen, wie sie selbst. Sie geben sich keine Mühe und suchen sich nicht den Lebensunterhalt aus der bodenlosen Tiefe selbst.

Die Bewohner von Nantucket haben auf der See ihren Wohnsitz, sie allein behandeln die See wie ihre eigene Plantage, sie beackern sie und bebauen sie. Da ist ihre Heimat, dort üben sie ihren Beruf aus, und nicht einmal die Sintflut könnte ihnen etwas anhaben. Sie leben von der See, wie die Präriehühner die Prärie brauchen, um leben zu können. Jahrelang bekommen sie vom Lande nichts zu sehen. Wenn sie heimkommen, erscheint ihnen das Land seltsam. Die Seemöwe, die das Land nicht kennt, faltet bei Sonnenuntergang ihre Schwingen weit auseinander und ruht zwischen den Wellen im Schlafe aus. Die Bewohner von Nantucket ziehen fern vom Lande des Nachts ihre Segel ein und legen sich zur Ruhe nieder, während unter ihren Ruhekissen Herden von Walrossen und Walfischen ihr Unwesen treiben.

KAPITEL 3

Nach langem Umherlaufen und vielem Fragen erfuhr ich, daß drei Schiffe eine dreijährige Fahrt planten. Es waren der "Devil-dam", der "Tit-bit" und der "Pequod". Was "Devil-dam" bedeuten sollte, wußte ich nicht. "Titbit" ist ja allgemein bekannt, und "Pequod" ist ja der Name eines berühmten Stammes der Indianer in Massachusetts, der nun, wie die alten Meder, vollständig erloschen ist. Ich guckte mir den "Devil-dam" lange an, dann den "Tit-bit" und ging schließlich an Bord des "Pequod", besah ihn mir einen Augenblick von allen Seiten und kam zu dem Ergebnis, daß dieses das richtige Schiff sei.

Du hast gewiß manches komische Schiff gesehen, aber so etwas wie den alten "Pequod" hast du sicher noch nicht gesehen. Es war ein Schiff der alten Schule und ziemlich klein. Es war mit allen vier Ozeanen gesalzen, und Wind und Wetter hatten ihm die Farbe gegeben. Es war gebräunt wie ein französischer Grenadier, der in Ägypten und Rußland gekämpft hat. Die ehrwürdigen Schiffsbuge schienen Barte zu tragen. Die Masten waren bei einem Sturm an der Küste von Japan abgebrochen, und es waren nur noch die Stümpfe zu sehen wie bei den drei heiligen Königen in Köln. Die alten Decks waren abgenutzt und sahen wie die von Pilgern verehrte Steinplatte in der Kathedrale zu Canterbury aus, wo Thomas Becket verblutet ist.

Aber das war noch nicht alles. Noch andere merkwürdige Züge erinnerten an das abenteuerliche Leben, das das Schiff ein halbes Jahrhundert geführt hatte. Der alte Kapitän Peleg, der viele Jahre lang darauf Erster Offizier gewesen war, bevor er ein anderes eigenes Schiff kommandierte und der sich nun zur Ruhe gesetzt hatte und Mitbesitzer des "Pequod" war, dieser alte Peleg hatte dies merkwürdige Schiff gebaut.

Wie der Kaiser von Abessinien, war es am Halse mit Schmuck aus Elfenbein behangen. Es waren lauter Trophäen. Wie ein Kannibale hatte sich das Schiff mit dem erbeuteten Gebein der Feinde geschmückt. Das Schiffsgerüst war offen, und überall hingen die langen Zähne des Pottwals, so daß man sich wie in einem Walfischrachen vorkam. Die Zähne dienten statt der üblichen Haken, und an ihnen befestigte man die alten Hanftaue und Stricke. Die Taue hingen nicht an den hölzernen Halteblöcken, sondern liefen über Rollen von Walfischbein. Das übliche Steuerrad war nicht vorhanden, statt dessen diente ein Handgriff aus einem Stück, der aus dem Unterkiefer des Walfisches, des Erzfeindes, geschnitzt war. Der Steuermann, der sich dieses Griffes im Sturm bediente, mußte sich wie ein Tartar vorkommen, der sein feuriges Schlachtroß durch einen kühnen Griff am Gaumen zum Stehen bringt.

Es war ein edles, wenn auch schwermütiges Schiff. Alle edlen Dinge auf der Welt sind das nun mal zu gleicher Zeit! Als ich auf dem Achterdeck Umschau hielt, um mich als junger Kandidat einer Autoritätsperson vorzustellen, sah ich vorerst niemand. Aber mir fiel ein seltsamer Verschlag, beinahe Wigwam, auf, der hinter dem Hauptmast aufgeschlagen war. Anscheinend war das nur eine vorübergehende Einrichtung für den Hafen. Das Zelt hatte die Form eines Kegels, war zehn Fuß hoch und bestand aus den riesigen Stäben des elastischen dunklen Knochenbeins, das dem mittleren und oberen Teil der Kiefer des gewöhnlichen Wals entnommen war.

Ich fand schließlich jemand, der in diesem merkwürdigen Gehäuse verborgen war. Dem Aussehen nach war er eine Autoritätsperson, und da um die Mittagszeit die Arbeit auf dem Schiff ruhte, erholte er sich nun von der Last des Kommandos. Er saß auf einem altmodischen eichenen Stuhle, der mit merkwürdiger Schnitzerei verziert war.

Der alte Mann sah übrigens gar nicht mal so sonderbar aus. Er war braun und sonnenverbrannt wie die meisten alten Matrosen und trug einen blauen Matrosenanzug von dem Schnitt der Quäker. Um die Augen hatte er ein mikroskopisch feines Netz sehr kleiner Falten, die er wohl von den langen Seefahrten in den vielen Meeresstürmen bekommen hatte. Bei einem Seitenblick sind solche Falten sehr wirkungsvoll.

»Ist hier der Kapitän des ,Pequod'?« sagte ich und ging auf den Eingang des Zeltes zu.

»Wenn du glaubst, es ist der Kapitän des »Pequod«, was willst du denn von ihm?« sagte er.

»Ich dachte, ich wollte mit dem Schiff.«

»Verstehst du denn etwas vom Walfischfang?«

»Nein, aber ich denke, daß ich es bald lernen werde. Ich habe verschiedene Fahrten auf einem Handelsschiff mitgemacht, und ich glaube -«

»Mit deinem verdammten Handelsschiff, komm mir nicht damit. Ich schlage dir die Beine ab, wenn du mir noch einmal von dem Handelsschiff anfängst. Ich glaube, ihr seid sehr stolz darauf, daß ihr auf Handelsschiffen gefahren seid, aber wie kommst du darauf und willst auf ein Walfischschiff? Das scheint mir sehr merkwürdig zu sein. Du bist am Ende ein Seeräuber gewesen und hast deinen letzten Kapitän beraubt, nicht wahr? Du ermordest am Ende die Offiziere, wenn es auf See geht?«

Ich beteuerte meine Unschuld gegenüber diesen Vermutungen. Ich sah, daß dieser alte Seemann trotz seiner humoristischen Bemerkungen ein richtiger Nantucketer war, ein Quäker und ein Inselmensch mit allen Vorurteilen, der allen Fremden nicht traute, wenn sie nicht vom Kap Cod oder vom Vineyard herkamen.

»Aber weshalb willst du auf die Walfischfahrt? Das will ich erst wissen, bevor ich dich mit an Bord nehme.«

»Nun, ich will die Walfischjagd eben kennenlernen. Ich will die Welt kennenlernen.«

»Du willst die Walfischjagd kennenlernen? Hast du schon mal den Kapitän Ahab gesehen?«

»Ich dachte, du wüßtest es. Ahab ist der Kapitän dieses Schiffes.«

»Da habe ich mich geirrt. Ich dachte, ich spräche mit dem Kapitän selbst.«

»Du sprichst mit dem Kapitän Peleg, junger Mann. Ich und der Kapitän Bildad müssen den ›Pequod‹ ausrüsten für die Reise und mit allem Nötigen versehen, auch mit der Mannschaft. Wir sind Teilhaber. Aber wenn du die Walfischjagd kennenlernen willst, wie du sagst, so will ich dir einen Weg angeben, und du kannst es dir überlegen, bevor du wieder ausreißt. Sieh dir den Kapitän Ahab an, junger Mann, dann wirst du finden, daß er nur ein Bein hat.«

»Was wollen Sie damit sagen? Hat er das andere durch einen Walfisch verloren?«

»Durch einen Walfisch verloren! Junger Mann, sieh her. Es wurde verschlungen, aufgekaut und von dem scheußlichsten Pottwal, der jemals ein Boot umgekippt hat, zerschmettert! Ach!« Ich war ein wenig beunruhigt durch seine Heftigkeit und vielleicht auch ein wenig gerührt von dem Leid, das in seinem Ausruf am Schluß lag. Ich sagte so ruhig wie möglich: »Sie sagen natürlich die Wahrheit, aber wie konnte ich wissen, daß der Wal, von dem Sie erzählen, unglaublich wild war.«

»Sieh hierher, junger Mann. Deine Lungen sind noch nicht widerstandsfähig genug, deine Stimme ist noch nicht rauh genug, du bist doch schon vorher auf See gewesen?« »Ich glaube, ich habe schon gesagt, daß ich vier Fahrten auf einem Handelsschiff gemacht habe.«

»Mund gehalten! Denk' daran, was ich von den Handelsschiffen gesagt habe. Wir wollen davon nicht reden, aber wir wollen uns verständigen. Ich habe dir klargemacht, was eine Walfischjagd bedeutet. Hast du nun noch Lust dazu?«

»Ja!«

»Das ist gut. Bist du denn auch der Mann dafür, der einem lebendigen Walfisch eine Harpune in die Kehle jagen und ihr dann nachspringen könnte? Antworte, aber schnell!«

»Ja, Herr, wenn das von mir verlangt würde.«

»Wieder gut. Nun, du wolltest nicht nur die Walfischjagd, du wolltest auch die Welt kennenlernen. Das sagtest du doch? Es kam mir wenigstens so vor. Nun, komm mal her und sieh mal über die Wetterseite, und dann komm mal wieder und sag' mir, was du da siehst!«

Ich stutzte einen Augenblick bei dieser merkwürdigen Aufforderung. Sollte ich sie humoristisch oder ernst nehmen? Aber Kapitän Peleg legte alle Verschlagenheit in seinen Blick und ließ mich die Aufforderung ausführen.

Als ich hinging und über die Wetterseite sah, da beobachtete ich, daß das Schiff, das an seinem Anker mit der Flut hin- und herging, schräg gegen die offene See gerichtet war. Der Horizont war nicht begrenzt, aber unglaublich eintönig und abstoßend; nicht die geringste Abwechslung war zu sehen.

»Nun, wie lautet der Bericht?« fragte Peleg, als ich wiederkam. »Was hast du gesehen?« - »Nicht viel,« erwiderte ich, »nichts als Wasser, sehr viel Horizont, und es scheint mir eine Sturmbö heraufzukommen.«

»Nun, was stellst du dir denn darunter vor, wenn du die Welt sehen willst? Willst du, wenn wir um das Kap Horn herumfahren, mehr davon sehen? Siehst du nicht die Welt überall da, wo du stehst?«

Ich war ein wenig aus dem Konzept gebracht. Aber ich wollte auf alle Fälle mit auf eine Walfischjagd. Der »Pequod« war jedenfalls ein vortreffliches Schiff, wenn nicht gar das beste. Das sagte ich nun Peleg. Als er mich so entschlossen sah, war er bereit, mich anzumustern.

»Du kannst ja mitkommen und die Schiffspapiere unterzeichnen«, fügte er hinzu, und so führte er mich zum Unterdeck in die Schiffskabine.

Da saß auf einem Balken jemand, der einen merkwürdigen und ungewöhnlichen Eindruck auf mich machte. Es war der Kapitän Bildad, der mit Kapitän Peleg der Hauptteilhaber des Schiffes war. Die anderen Teilhaber waren, wie es in diesen Häfen gewöhnlich der Fall ist, verschiedene alte Rentner, Witwen, Waisen und invalide Seeleute. Dem einen gehörte eine Schiffsplanke, dem anderen ein Stück Innenholz, dem dritten ein paar Schiffsnägel. In Nantucket legte man sein Geld in Walfischschiffen an, wie du es in sicheren Staatspapieren, die gute Zinsen tragen, anlegst.

Bildad, wie Peleg und viele andere Leute aus Nantucket waren Quäker. Die Insel ist ursprünglich von dieser Sekte besiedelt worden, und bis auf den heutigen Tag haben die Bewohner ungewöhnlich gut die Eigenheiten der Quäker bewahrt. Einige von diesen Quäkern sind die allerhitzigsten Seeleute und Walfischjäger; es sind kriegerische Quäker mit Rachegefühlen.

Sie haben biblische Namen, wie es auf der Insel allgemein üblich ist, und als Kind lernen sie das dramatisch klingende »thee« und »thou«. Bei ihrem wagemutigen und ungebundenen Leben entwickeln sie Eigenschaften, die eines skandinavischen Seekönigs oder eines heidnischen Römers nicht unwürdig sind.

Wie Kapitän Peleg, war Kapitän Bildad ein wohlhabender Walfischjäger, der sich zur Ruhe gesetzt hatte. Aber anders wie Kapitän Peleg, der sich um die ernsten Dinge nicht den Teufel kümmerte und die sogenannten wichtigen Sachen für die größten Kleinigkeiten hielt, war Kapitän Bildad nicht nur im Sinne der strengsten Sekte des Quäkertums von Nantucket erzogen, sondern auch das spätere Leben auf dem Meere und der Anblick so vieler Schönheiten auf den Inseln um Kap Horn herum hatten diesen eingefleischten Quäker nicht eine Spur ändern können.

Bei aller Unveränderlichkeit in diesen Dingen fehlte ihm doch in anderer Weise die Konsequenz. Aus Gewissensbedenken weigerte er sich, gegen fremde Eindringlinge Waffen zu tragen, aber er selbst war, ohne dazu berechtigt zu sein, in den Atlantischen und Pazifischen Ozean eingefallen. Er hatte geschworen, kein Menschenblut zu vergießen, und doch hatte er Tonnen vom Blut des Leviathans vergossen. Ob er am Abend seines Lebens über diese Dinge nachdachte und sich damit in der Erinnerung abfand, kann ich nicht sagen. Aber es schien ihm nicht viel auszumachen. Vielleicht war er seit langem zu dem weisen und tiefen Entschluß gekommen, daß die Religion und die Welt des Alltags etwas ganz Verschiedenes sind. Die Welt zahlt Dividende.

Von einem kleinen Schiffsjungen mit kurzem Rock aus grauem Tuch war er zu einem Harpunier mit einer großen Weste aufgestiegen, war dann Bootsführer, Obermaat, Kapitän und schließlich Schiffsherr geworden. Bildad hatte sich, wie ich schon sagte, nach dem abenteuerlichen Leben im stattlichen Alter von fünfzig Jahren zur Ruhe gesetzt. Und nun widmete er sich dem ruhigen Genuß seines wohlverdienten Einkommens.

Ich muß leider sagen, daß man Bildad für einen unverbesserlichen alten Geizkragen hielt. Als er noch zur See ging, galt er als strenger, unerbittlicher Herr, der viel von seinen Leuten verlangte. In Nantucket erfuhr ich die ziemlich merkwürdige Geschichte, daß nach der Heimreise die Leute erschöpft und ermüdet ankamen, ja zumeist ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Für einen Frommen, und noch dazu für einen Quäker, hatte er ein ziemlich hartes Herz. Er fluchte niemals, aber seine Leute sagten, daß er ihnen ungewöhnlich harte und anstrengende Arbeit gab. Als Obermaat konnte er einen mit seinen grauen Augen so anstarren, daß man die Ruhe verlor, irgend etwas in die Hand nahm und wie blödsinnig arbeitete. Nachlässigkeit und Faulheit waren bei ihm unmöglich. Er selbst war die Verkörperung seines nüchternen und praktischen Charakters. An dem langen und hageren Körper hatte er kein Fleisch zuviel, er hatte nicht mal einen Bart, und das Kinn hatte ein dünnes Spierhaar, das, wie der Filz seines breitkrempigen Hutes, vom vielen Tragen abgenutzt war.

So sah die Person aus, die auf dem Heckbalken saß, als ich dem Kapitän Peleg unten in die Kajüte folgte. Auf Deck war nicht viel Platz, und da saß nun der alte Bildad kerzengrade und unangelehnt da, um seine Rockschöße zu schonen. Der Hut lag neben ihm, und die Beine waren übereinandergeschlagen. Der Rock war bis zum Kinn zugeknöpft, und mit der auf die Nase herabfallenden Brille schien er in ein dickbändiges Buch vertieft zu sein.

»Bildad,« rief Kapitän Peleg, »du hast nun die Heilige Schrift dreißig Jahre lang studiert, wie weit bist du gekommen, Bildad?«

Er schien solch ein weltliches Geschwätz bei seinem alten Schiffskameraden gewöhnt zu sein. Ohne auf seine Respektlosigkeit zu achten, sah er ruhig auf, und als er mich erblickte, warf er Peleg einen forschenden Blick zu.

»Er sagt, er will zu uns, Bildad!« sagte Peleg. »Er will aufs Schiff.«

»Willst du wirklich?« sagte Bildad in einem hohlen Tone und wandte sich an mich.

»Ja!« sagte ich.

»Was hältst du denn von ihm, Bildad?« sagte Peleg.

»Es wird gehen!« sagte Bildad, sah mich an, und dann buchstabierte er wieder in seinem Buch und las ganz vernehmlich vor sich hin.

Es war wohl der sonderbarste alte Quäker, den ich jemals kennengelernt habe, um so mehr, als Peleg, sein Freund und alter Schiffskamerad, solch ein Großmaul zu sein schien. Aber ich sagte nichts und sah mich nur um.

Peleg machte nun eine Kiste auf und zog die Schiffsartikel daraus hervor, legte Feder und Tinte vor sich hin und nahm an einem kleinen Tische Platz. Ich dachte darüber nach, daß es höchste Zeit wäre, sich darüber klar zu werden, unter welchen Bedingungen ich mich für die Fahrt anmustern lassen wollte. Ich wußte schon, daß man bei der Walfischerei keinen Lohn zahlt, sondern daß alle und auch der Kapitän gewisse Anteile am Gewinn beziehen. Die Höhe dieser Gewinnanteile richtet sich nach dem Geschäft, das man im Dienst der Gesellschaft ausführt. Ich wußte wohl, daß ich als völliger Neuling keinen großen Anteil beziehen konnte, aber wenn ich daran dachte, daß ich im Seedienst wohlerfahren war, daß ich ein Schiff steuern, ein paar Seile zusammenflechten und noch anderes mehr konnte, bezweifelte ich nicht, daß man mir den zweihundertfünfundsiebzigsten Anteil, das heißt den zweihundertfünfundsiebzigsten Teil des reinen Barverdienstes aushändigen könnte. Und wenn der zweihundertfünfundsiebzigste Anteil auch nicht viel war, so war es doch besser als gar nichts. Und wenn wir einigermaßen Glück hatten, so konnte ich doch meine Kleidung bezahlen, ohne zu reden von der Verpflegung für drei Jahre, die mich dann keinen Pfennig kosten würde.

Das war natürlich ein ärmlicher Weg, reich zu werden. Aber ich gehöre nicht zu denjenigen, die reich werden wollen, und bin völlig zufrieden, wenn man mich verpflegt und wohnen läßt. Ich dachte, der zweihundertfünfundsiebzigste Anteil wäre ganz angemessen, und ich würde mich nicht gewundert haben, wenn man mir den zweihundertsten angeboten hätte, da ich doch ziemlich breitschultrig war.

Aber die Aussichten auf einen anständigen Gewinnanteil wurden doch durch eins ziemlich herabgesetzt. An Land hörte ich schon von Kapitän Peleg und dem unberechenbaren alten Gesellen Bildad. Da sie die Hauptteilhaber des »Pequod« wären und die anderen Teilhaber nicht viel zu sagen hätten, so könnten sie die Angelegenheiten des Schiffes allein regeln. Ich merkte nichts davon, daß der geizige alte Bildad einen großen Einfluß auf die Anmusterung von Matrosen hatte, als ich ihn nun an Bord des »Pequod« sah, wie er in der Kabine wie zu Hause dasaß und in der Bibel wie vor dem eigenen Herd las. Währenddem versuchte Peleg vergeblich, mit seinem Schiffsmesser eine Feder zurechtzuschneiden. Der alte Bildad, der doch an den Vorgängen so sehr beteiligt sein sollte, schenkte uns keinen Blick, sondern las ruhig in seinem Buch weiter. »Habet acht, daß ihr nicht Schätze auf Erden sammelt, wo Motten und Rost«

»Nun, Kapitän Bildad,« unterbrach ihn Peleg, »was, meinst du, sollen wir dem jungen Manne geben?«

»Das weißt du am besten«, war die Antwort, die wie eine Stimme aus dem Grabe klang. »Der siebenhundertsiebenundsiebzigste Anteil würde nicht zuviel sein, nicht wahr? Wo Motten und Rost sie verderben.« Das war ja ein unglaublich kläglicher Anteil, und bei der großen Zahl hätte eine Landratte übers Ohr gehauen werden können.

»Aber was fällt dir denn ein, Bildad,« rief Peleg, »wir können doch diesen jungen Mann nicht übers Ohr hauen, wir müssen ihm mehr geben!« »Den siebenhundertsiebenundsiebzigsten«, sagte wieder Bildad, ohne die Augen aufzuheben. Und dann las er weiter - - »Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz -«

»Ich will ihn für den dreihundertsten anmustern,« sagte Peleg, »hörst du, Bildad? Den dreihundertsten Anteil, hörst du?« Bildad legte sein Buch hin und wandte sich feierlich an ihn. »Kapitän Peleg, du hast ein edelmütiges Herz, aber du mußt an die Pflicht denken, die du den anderen Teilhabern des Schiffes gegenüber hast, den Witwen und Waisen und vielen anderen, und wenn wir die Arbeit des jungen Mannes zu reichlich bezahlen, so nehmen wir den Witwen und Waisen das Brot weg. Der siebenhundertsiebenundsiebzigste Anteil genügt, Kapitän Peleg!«

»Bildad!« brüllte Peleg, sprang auf und lief wie ein Wilder in der Kabine herum. »Wenn ich deinem Rat in diesen Dingen gefolgt wäre, so hätte ich ein solch schweres Gewissen gehabt, das es mit seiner Ladung das größte Schiff zum Sinken gebracht hätte, das jemals um das Kap Horn herumgekommen ist.« »Kapitän Peleg!« sagte Bildad mit fester Stimme, »ob dein Gewissen zehn Zoll oder zehn Faden tief ins Wasser gesunken wäre, kann ich nicht sagen. Aber du bist immer noch ein verstockter Sünder; ich befürchte, daß dein Gewissen leck ist und schließlich in dem tiefsten Höllenpfuhl versinken wird.«

»In dem Höllenpfuhl? Das ist eine Beleidigung! Du beleidigst mich über alles Menschenmaß hinaus. Es ist eine Unverschämtheit, zu sagen, daß ein Mensch für die Hölle bestimmt ist. Blitzschwerenot! Bildad, sag' das noch einmal, und ich will einen lebendigen Ziegenbock mit Haut und Haar auffressen! Hinaus aus der Kabine, du heuchlerisches schwindsüchtiges Musketengesicht. Hinaus mit dir!«

Als er diese Worte hervordonnerte, wollte er auf Bildad losspringen, aber dieser wich ihm mit einer erstaunlichen Geschicklichkeit aus.

Ich war über diesen furchtbaren Zornesausbruch der beiden Hauptbesitzer des Schiffes entsetzt und wollte schon darauf verzichten, auf einem Schiff mitzufahren, das so merkwürdige Herren hatte. Ich machte Platz, um Bildad entweichen zu lassen, der ohne Zweifel vor der Wut Pelegs verschwinden mußte.

Aber zu meinem Erstaunen setzte er sich mit aller Seelenruhe auf seinen Heckbalken nieder und schien nicht im entferntesten daran zu denken, zu verschwinden. Er schien an den verstockten Peleg und seine Art gewöhnt zu sein. Peleg setzte sich, nachdem seine Wut verraucht war, wie ein Lamm hin, wenn er auch noch etwas nervös zitterte.

Schließlich sagte er: »Die Sturmbö ist wohl auf die Leeseite gegangen, Bildad. Du konntest doch immer so gut eine Lanze scharf machen. Willst du mal die Feder spitzen? Mein Messer muß geschliffen werden! Da ist er. Danke, Bildad! Nun, junger Mann, du heißt doch Ismael? Komm mal her, Ismael. Für den dreihundertsten Anteil kannst du bleiben!«

»Kapitän Peleg,« sagte ich, »ich habe einen Freund, der auch mit auf das Schiff will, soll ich ihn morgen mitbringen?«

»Ich habe nichts dagegen,« sagte Peleg, »bring' ihn mal her, und wir wollen ihn uns mal ansehen.«

»Welchen Anteil will er denn?« knurrte Bildad und sah von dem Buch auf, in das er sich wieder vergraben hatte.

»Bekümmere dich nicht darum, Bildad!« sagte Peleg. »Versteht er etwas von der Walfischjagd?« wandte er sich an mich.

»Er hat unzählig viele Wale getötet, Kapitän Peleg.«

»Nun, du kannst ihn ja mal herbringen!«

Nachdem ich die Papiere unterzeichnet hatte, ging ich fort. Es war kein Zweifel darüber, daß ich den Morgen gut ausgenutzt hatte. Aber ich war noch nicht weit fort, da machte ich mir Gedanken, daß der Kapitän, mit dem ich segeln sollte, sich nicht gezeigt hatte. Aber in vielen Fällen ist ein Walschiff völlig ausgerüstet und hat die ganze Mannschaft schon an Bord, wenn der Kapitän erscheint und den Befehl übernimmt. Diese Fahrten dauern oft so lange, und die Augenblicke, wo das Schiff zu Hause ist, sind so kurz, daß der Kapitän, wenn er Familie oder etwas Ähnliches hat, sich nicht viel um sein Schiff im Hafen kümmern kann, sondern alles den Schiffsherren überläßt, bis alles zur Abfahrt bereit ist. Natürlich ist es ganz gut, wenn man ihn vorher gesehen hat, bevor man sich ihm unwiderruflich ausliefert. Als ich mich umwandte, redete ich Kapitän Peleg an und erkundigte mich, wo man den Kapitän Ahab antreffen könnte.

»Was willst du denn von Kapitän Ahab? Es ist alles in Ordnung; du bist angemustert.« »Aber ich möchte ihn gerne sehen.«

»Das wird jetzt kaum möglich sein. Ich weiß nicht, was er jetzt treibt. Aber er hält sich zu Hause auf, er ist wohl krank und sieht doch nicht so aus. Auf jeden Fall, junger Mann, will er mich nicht gern sehen. Daher nehme ich an, daß er dich auch nicht gern sehen will. Er ist ein wunderlicher Mann. Das meinen wenigstens einige, aber er ist ein guter Kerl. Er wird dir schon gefallen. Hab' nur keine Angst! Er ist ein vornehmer, wenn nicht gerade gottesfürchtiger, aber göttlicher Mann, der Kapitän Ahab. Macht nicht viele Worte, aber wenn er etwas sagt, kannst du ihm wohl zuhören. Das sage ich dir von vornherein: Ahab ist kein Alltagsmensch. Ahab ist auf den Schulen gewesen und ebenso unter den Kannibalen. Er hat größere Wunder als die des Meeres kennengelernt. Er hat mit seiner feurigen Lanze auf mächtigere Feinde, als auf Wale gezielt. Er führt die kühnste und sicherste Lanze von unserer ganzen Insel. Das versteht er besser als der Kapitän Bildad und als der Kapitän Peleg. Er ist eben Ahab, mein Junge, und Ahab, der alte Ahab, war, wie du wohl weißt, ein gekrönter König.«

»Und ein ganz verderbter dazu! Als der böse König erschlagen war, haben da die Hunde nicht sein Blut geleckt?« »Komm mal hierher«, sagte Peleg mit einem Blick, der mich erschrecken ließ.

Es war eine verrückte Laune seiner unglücklichen Mutter, die Witwe war und starb, als er zwölf Monate alt war. Und doch sagte die alte Frau Tistig in Gayhead, daß der Name eine prophetische Bedeutung hätte. Vielleicht werden die anderen Narren dasselbe erzählen. Ich möchte dich nur warnen. Es ist eine Lüge! Ich kenne Kapitän Ahab sehr gut, ich bin mit ihm als Maat gefahren. Ich weiß, daß er ein guter Mensch ist, nicht so fromm, wie Bildad, aber er ist ein guter Mann, der auch fluchen kann, so wie ich etwa - aber er ist viel mehr wert als ich. Ja, ich weiß, daß er nie sehr lustig war, und ich weiß, daß er auf der Heimreise ein wenig schwermütig schien. Aber das kam wohl von den brennenden Schmerzen in dem blutenden Stumpf. Ich weiß auch, daß er, seitdem er das Bein durch den verdammten Wal verloren hat, schwermütig, verzweifelt und wild ist. Aber das wird wohl vorübergehen. Und ein für allemal laß dir gesagt sein, junger Mann, es ist besser, man fährt mit einem schwermütigen guten Kapitän, als mit einem schlechten, der immer lacht. Nun leb' wohl - und tue dem Kapitän Ahab nicht Unrecht, weil er zufällig einen schlechten Namen hat. Außerdem ist er verheiratet seit den beiden letzten Fahrten mit einem lieben Mädchen, das sich in alles fügen kann. Denk' daran, daß der alte Mann von dem lieben Mädchen ein Kind hat! Du mußt nicht glauben, daß Ahab nur unglücklich und hoffnungslos verloren ist. Nein, mein Junge, so unglücklich und geknickt er auch ist, so hat er doch seine guten Eigenschaften!«

Als ich fortging, hatte ich den Kopf voll von Gedanken. Was ich zufälligerweise von dem Kapitän Ahab gehört hatte, erfüllte mich mit einem gewissen schmerzvollen Mitleid. Er tat mir leid, aber ich weiß nicht, weshalb. Vielleicht war es der grausame Verlust seines Beines. Zu gleicher Zeit empfand ich merkwürdige Ehrfurcht vor ihm, aber diese Ehrfurcht war eigentlich nicht Ehrfurcht. Es fällt mir schwer, dieses Gefühl zu beschreiben. Aber ich empfand es, und es zog mich zu ihm hin, wenn ich auch über das Geheimnis, das in ihm steckte, eine gewisse Ungeduld empfand. Schließlich wurden meine Gedanken in andere Bahnen gelenkt, so daß der mystische Ahab meinen Vorstellungen entschwand.

KAPITEL 4

Wir gingen den Kai hinunter, bis wir an das Schiff kamen. Queequeg trug seine Harpune, und Kapitän Peleg begrüßte uns mit seiner rauhen Seemannsstimme von dem Wigwam aus. Er sagte, er hätte nicht angenommen, daß mein Freund ein Kannibale wäre. Er müßte uns mitteilen, daß Kannibalen an Bord des Schiffes keinen Zutritt hätten, es sei denn, daß sie vorher ihre Papiere vorgezeigt hätten. »Was verstehen Sie darunter, Herr Kapitän?« sagte ich, sprang an Bord und ließ meinen Freund auf dem Kai stehen. »Das heißt, daß er seine Papiere vorzeigen muß!« »Ja«, sagte der Kapitän Bildad mit hohler Stimme und steckte hinter Peleg den Kopf aus dem Wigwam hervor. »Er muß nachweisen, daß er bekehrt ist. Sohn der Finsternis«, und er wandte sich an Queequeg. »Gehörst du einer christlichen Gemeinschaft an?« »Er bekennt sich zur ersten Gemeinschaft der Heiligen«, sagte ich. Nebenbei bemerkt, werden viele tätowierte Wilde, die auf Schiffen von Nantucket fahren, schließlich Christen. »Der Gemeinschaft der Heiligen?« rief Bildad. »Was soll denn das heißen? Doch nicht die, die im Versammlungshaus von Colemans diakonischer deuteronomischer Gemeinde ihre Versammlungen abhält?« Damit nahm er seine Brille heraus, rieb sie mit seinem großen gelben indischen Taschentuch ab und setzte sie sehr sorgfältig wieder auf. Er kam aus dem Wigwam heraus, lehnte sich etwas steif über die Reling und sah meinen Queequeg wohlwollend an. »Wie lange ist er denn schon dabei?« sagte er, und wandte sich an mich. »Wohl noch nicht lange, junger Mann?«

»Nein!« sagte Peleg, »und er ist auch wohl noch nicht richtig getauft worden. Es hätte doch sonst sein verteufelt blaues Gesicht etwas abfärben müssen.« »Ist das wahr?« rief Bildad, »daß dieser Philistersohn wirklich zur diakonischen deuteronomischen Gemeinde gehört? Ich habe ihn nie dort hineingehen sehen, und dabei bin ich an jedem Tage des Herrn dort.« »Ich verstehe nichts von den diakonischen deuteronomischen Gemeinden oder wie sie sonst heißen. Aber ich weiß, daß Queequeg in der Gemeinschaft der Heiligen geboren ist. Queequeg ist selbst ein Diakon!« »Junger Mann,« sagte Bildad todernst, »du treibst deinen Spott mit mir. Erkläre mir, junger Hettide. Was für eine Kirche meinst du? Gib mir Antwort!« Als ich mich so in die Enge getrieben sah, erwiderte ich: »Ich meine dieselbe alte apostolische Kirche, der Sie und ich, der Kapitän Peleg da und Queequeg und wir alle und jeder Mensch und jede Seele von uns angehören. Die große Gemeinschaft der Gläubigen, wie sie immer bestanden hat und immer bestehen wird. Die Kirche, die uns zu demselben Glauben vereinigt und in der wir uns alle die Hand reichen.«

»Junger Mann!« rief Peleg und kam näher zu mir heran. »Du hättest besser für einen Missionar als für die Bedienung des Vordermastes getaugt. So eine gute Predigt habe ich noch nie gehört. Nicht einmal Vater Mapple könnte es besser, und der versteht doch etwas von der Sache. Kommt an Bord! Von den Papieren soll nicht mehr die Rede sein; sag Quohog, oder wie heißt er doch, er soll auch kommen! Was hat er denn da für eine Harpune! Die scheint nicht schlecht zu sein, und er hält sie ganz richtig. Hör' mal, Quohog, oder wie du sonst heißt, hast du schon mal in einem Walfischboot gestanden? Hast du schon mal einen Fisch zur Strecke gebracht?« Ohne ein Wort zu sagen, sprang Queequeg in seiner ungestümen Art auf das Schiff, von dort in ein Walboot, das an der Seite hing, spreizte das linke Knie zur Seite, hielt die Harpune zum Wurf bereit und rief: »Kapitän, Sie kleinen Teerflecken auf Wasser dort sehen? Sie ihn sehen? Gut, ihn für Walfischauge halten!« Damit faßte er das Ziel scharf ins Auge, schoß das Eisen gerade über den breiten Hutrand des alten Bildad, mitten durch das Schiffsdeck und traf genau den leuchtenden Teerflecken.

»Nun!« sagte Queequeg und zog ruhig die Leine ein. »Halten ihn für Walfischauge: nun Walfisch tot!« »Schnell, Bildad«, sagte Peleg, der über die fortschießende Harpune in seiner Nähe nicht wenig erschrocken war und sich dem Fallreep an der Kajüte genähert hatte. »Schnell, Bildad, und mach' die Schiffspapiere in Ordnung, wir müssen den Hedgehog, ich meine den Quohog für ein Boot haben. Hersehen, Quohog, wir wollen dir den neunzigsten Anteil geben, und das ist viel mehr, als jemals ein Harpunier aus Nantucket gekriegt hat.«

Damit gingen wir in die Kajüte, und zu meiner großen Freude wurde Queequeg bald in dieselbe Mannschaft aufgenommen, der ich angehörte. Als alle Formalitäten erledigt waren, und Peleg das Schreibzeug zurechtgelegt hatte, wandte er sich an mich und sagte: »Ich glaube, Quohog kann nicht schreiben? Hör' mal, Quohog, schreibst du deinen Namen oder machst du ein Zeichen?« Aber über diese Frage war Queequeg, der zwei oder dreimal vorher etwas Ähnliches mitgemacht hatte, keineswegs verlegen. Er nahm die angebotene Feder und gab eine Kopie des merkwürdigen Zeichens, das ihm in den Arm tätowiert war, so daß an der angegebenen Stelle durch den Irrtum des Kapitäns Peleg in bezug auf seinen Namen folgendes zu lesen stand:

Quohog

sein + Zeichen.

Indes saß Kapitän Bildad ernst da und schaute Queequeg ununterbrochen an. Schließlich stand er feierlich auf, durchsuchte die weiten Taschen seines grauen Rockes mit dem breiten Gürtel, nahm einige Traktate heraus und suchte eins aus mit der Überschrift: »Das kommende Gericht« oder »Solange es noch Zeit ist!« Er händigte es Queequeg ein, faßte ihn bei den Händen und sah ihm ernst in die Augen: »Sohn der Finsternis, ich muß meine Pflicht dir gegenüber erfüllen, ich bin der Teilhaber dieses Schiffes und fühle mich für die Seelen der Mannschaft verantwortlich. Wenn du noch an der heidnischen Art festhältst, was ich sehr befürchte, so ersuche ich dich, bleibe nicht für immer ein Anhänger Baals. Wende dich ab von dem Götzen Baal und dem scheußlichen Drachen! Hüte dich vor dem kommenden Gericht und steure nicht auf den Höllenpfuhl zu!« Etwas von dem Geruch des Meeres war doch in der Sprache des alten Bildad haftengeblieben, die mit Wendungen aus der Schrift so merkwürdig durchsetzt war. »Aber nun stopp, Bildad, verdirb uns nicht den Harpunier,« rief Peleg, »fromme Harpuniere geben nie gute Seeleute. Ein Harpunier, der nicht etwas verwegen ist, ist nichts wert. Da war der junge Nat Swaine, der allerbeste Bootsführer von ganz Nantucket und Vineyard. Der wurde fromm, und da war er mit einem Male erledigt. Er kriegte solch einen Schrecken über seine verpestete Seele, daß er den Walfischen auswich und vor ihnen bange wurde. Aus Angst, es könnte ihm schlecht gehen, wenn er einen harpunierte, und so ging er zu Davy Jones.« »Peleg!« sagte Bildad mit emporgerichteten Blicken und erhobenen Händen: »Du sowohl wie ich, wir haben manche Gefahr bestanden. Du weißt, Peleg, was die Furcht vor dem Tode bedeutet. Wie kannst du auf so gottlose Weise darauflosschwätzen? Du strafst ja dein eigenes Herz Lügen! Sag' mal, als dieser ›Pequod‹ mit drei zerbrochenen Masten in dem Taifun bei Japan lag, ich meine die Reise, die du mit Kapitän Ahab machtest, hast du da nicht an den Tod und an das Jüngste Gericht gedacht?« »Das soll sich einer anhören!« rief Peleg, marschierte in der Kabine auf und ab und steckte die Hände tief in die Taschen. »Solch ein Quatsch! Als wir jeden Augenblick dachten, das Schiff könnte untergehen, da sollen wir an den Tod und das Jüngste Gericht gedacht haben? Als die drei Masten unter einem donnernden Krach umknickten, und die See am vorderen Achterdeck schrecklich tobte, da sollen wir an den Tod und an das Jüngste Gericht gedacht haben? Nein, dafür hatten wir keine Zeit! Kapitän Ahab und ich, wir dachten an das Leben, wie wir alle Hände rühren könnten, wie wir die Notmasten richtig anbringen und in den nächsten Hafen kommen könnten. Daran haben wir gedacht!« Bildad sagte nichts mehr, sondern knöpfte sich den Rock zu und stolzierte auf Deck herum, wohin wir ihm folgten. Da stand er und beaufsichtigte in aller Ruhe einige Segelmacher, die ein Toppsegel am Mitteldeck ausbesserten. Manchmal bückte er sich und hob einen Lappen oder ein Stück Bindfaden auf, das sonst verlorengegangen wäre.

KAPITEL 5

»Habt ihr euch für das Schiff anmustern lassen?« Diese Worte wurden von einem Fremden an uns gerichtet, als Queequeg und ich gerade den »Pequod« verlassen hatten und von der See fortschlenderten, und jeder gerade mit eigenen Gedanken beschäftigt war. Der Fremde blieb vor uns stehen und zeigte mit seinem dicken Zeigefinger auf das in Frage kommende Schiff. Er war nicht gut angezogen, hatte eine abgetragene Jacke und geflickte Hosen an. Ein Fetzen schwarzen Taschentuchs schützte ihm den Nacken. Pockennarben bedeckten sein ganzes Gesicht, so daß es wie ein kompliziertes Flußbett mit vielen Rillen bei Trockenheit aussah. »Habt ihr euch dafür anmustern lassen?« wiederholte er.

»Sie meinen wohl das Schiff ›Pequod‹«, sagte ich und versuchte, sein Gesicht näher kennenzulernen. »Ja, den ›Pequod‹, das Schiff meine ich«, sagte er, zog den ganzen Arm zurück und schnellte dann den Finger in seiner vollen Länge vor wie ein Bajonett und zeigte auf das Schiff. »Ja,« sagte ich, »wir haben gerade unterschrieben.« »Habt ihr auch keine Angst?« »Warum denn?« »Oh, vielleicht könntet ihr doch Angst haben,« sagte er schnell, »es wäre auch nicht so schlimm, ich habe viele Burschen gekannt, die sie auch gehabt haben. Es ist ihr Glück gewesen, und sie sind gut davongekommen.«

»Was schwatzen Sie für dummes Zeug«, sagte ich. »Er hat sein Teil gekriegt«, sagte der Fremde unverständlich und betonte das Wort »Er« besonders. »Queequeg,« sagte ich, »wir wollen gehen, der scheint irgendwie nicht ganz richtig zu sein. Er spricht von jemandem, den wir nicht kennen.« »Einen Augenblick,« rief der Fremde, »Sie haben den alten Donnerkeil wirklich nicht gesehen?« - »Wer ist der ›alte Donnerkeil‹?« sagte ich und wunderte mich wieder über den irrsinnigen Ernst, mit dem er das sagte.

»Kapitän Ahab!« »Was, der Kapitän unseres Schiffes, des ›Pequod‹?« »Ja. Unter einigen von uns alten Seeleuten geht er unter diesem Namen. Ihr habt ihn wohl noch nicht gesehen?« »Nein, noch nicht. Er soll krank sein. Aber es geht ihm schon viel besser, und bald wird er wieder in Ordnung sein.« »Bald wird er wieder in Ordnung sein!« lachte der Fremde mit einem ungewöhnlich spöttischen Lachen. »Seht her, wenn der Kapitän Ahab wieder in Ordnung ist, dann wird auch mein linker Arm hier wieder in Ordnung sein; eher nicht.«

»Was wissen Sie denn von ihm?« »Was hat man euch denn von ihm erzählt?« »Man hat uns nicht viel von ihm erzählt. Ich weiß nur, daß er ein guter Walfischjäger und seiner Mannschaft ein guter Kapitän ist.« »Das ist schon richtig, alles beides ist richtig. Aber ihr müßt springen, wenn er einen Befehl gibt. Aber davon hat man euch nichts gesagt, daß er drei Tage und drei Nächte auf der Höhe des Kap Horn tot dagelegen hat, daß er mit dem Spanier vor dem Altar in Santa Schreckliches erlebt hat? Und ihr habt auch nichts davon gehört, daß er in die Silberschale gespuckt hat? Und auch nichts davon, daß er auf der letzten Reise sein Bein verloren hat, ganz wie es eine Prophezeiung vorhergesagt hatte? Habt ihr von solchen Dingen nichts gehört? Ich glaube, ihr wißt nichts davon! Wie solltet ihr es auch erfahren haben? Das weiß ja auch nicht mal ganz Nantucket. Aber jedenfalls habt ihr davon gehört, wie er das Bein verloren hat. Das wissen sie alle. Ich meine, daß er nur noch ein Bein hat, und daß ein Pottwal ihm das andere abgerissen hat.«

»Ich weiß nicht, was Ihr Geschwätz bedeuten soll, und es kann mir auch vollkommen egal sein. Wie mir scheint, sind Sie da oben nicht ganz in Ordnung. Aber wenn Sie von dem Kapitän Ahab und von dem Schiff da, dem ›Pequod‹ sprechen, dann muß ich Ihnen sagen, daß ich weiß, wie er sein Bein verloren hat.« »Wissen Sie das alles, bestimmt alles?« »So ziemlich.« Mit erhobenem Finger und nach dem »Pequod« gerichteten Augen stand der wie ein Bettler gekleidete Fremde träumerisch und besorgt da. Dann brauste er auf und wandte sich mit den Worten an uns: »Ihr habt euch anmustern lassen? Habt schon unterschrieben? Nun, wenn ihr unterschrieben habt, so ist nichts mehr zu machen. Was geschehen soll, trifft ein. Und dann braucht es ja nicht immer einzutreffen! Auf jeden Fall ist schon alles festgesetzt und geregelt. Vermutlich werden wieder einige Matrosen mit ihm gehen. Möge Gott mit ihnen wie mit den anderen Erbarmen haben! Morgen wird es losgehen, der unaussprechliche Himmel möge euch schützen! Verzeiht, daß ich euch angehalten habe.«

»Wenn Sie uns etwas Wichtiges zu sagen haben, so tun Sie es doch! Aber wenn Sie uns nur zum Narren haben wollen, so haben Sie kein Glück damit, das ist alles, was ich Ihnen zu sagen habe«, sagte ich. »Es ist ganz gut gesagt, und ich habe es gern, wenn ein Bursche so mit mir redet. Sie sind der richtige Mann für ihn. Guten Morgen, Kameraden, guten Morgen! Aber wenn ihr dort hinkommt, sagt ihnen, daß ich nicht für sie zu haben wäre.«

»Auf diese Weise können Sie uns nicht verkohlen, alter Freund! Das ist auch furchtbar leicht, sich den Anschein zu geben, als ob man ein großes Geheimnis wüßte.« »Morgen, Kameraden, guten Morgen!« »Es ist schon Morgen«, sagte ich. »Komm, Queequeg, lassen wir diesen Verrückten allein, aber wollen Sie bitte mir Ihren Namen sagen.« »Elias!« »Elias?« dachte ich, und wir gingen beide fort, und jeder dachte auf seine Art über den zerlumpten alten Matrosen nach. Wir kamen zu dem Ergebnis, daß es nichts als Unsinn wäre, und der Mann sich nur aufspielen wollte. Aber kaum waren wir hundert Yards gegangen, als ich mich an einer Ecke umsah und merkte, daß uns jemand folgte. Es konnte nur Elias sein, wenn er auch ziemlich weit von uns entfernt war.

Der Anblick dieses Menschen machte einen solchen Eindruck auf mich, daß ich Queequeg nichts davon sagte und mit ihm in aller Ruhe weiterging und neugierig war, ob der Fremde auch wieder an derselben Ecke einbiegen würde. Es geschah. Und da kam es mir vor, als ob er sich über uns lustig machen wollte. Aber weshalb er das tat, konnte ich mir nicht denken. Dieser Umstand, sein merkwürdiges Geschwätz mit den halben Beweisen und Andeutungen erregten in mir allerhand Befürchtungen. Ich dachte an das Bein, das der Kapitän Ahab verloren hatte, an den Anfall bei Kap Horn, an die Silberschale und an die Worte, die der Kapitän Peleg über ihn gesagt hatte, als ich das Schiff am Tage zuvor verließ, dachte an die Prophezeiung der Frau Tistig und an die Fahrt, für die wir angemustert waren und an hundert andere dunkle Dinge. Ich wollte mir Klarheit verschaffen, ob dieser zerlumpte Elias uns zum Narren haben wollte oder nicht. Ich ging mit Queequeg über die Straße und ging absichtlich etwas langsamer. Aber Elias ging vorüber, ohne auf uns zu achten. Das war für mich eine Erlösung, und noch einmal und zum allerletztenmal sagte ich mir innerlich, daß das Ganze nichts als Blödsinn wäre.

KAPITEL 6

Ein oder zwei Tage vergingen, da herrschte an Bord des ›Pequod‹ eine lebhafte Tätigkeit. Die alten Segel wurden ausgebessert, funkelnagelneue Segel kamen an Bord, Bündel von Segeltuch und neue Rollen für das Takelwerk. Alles wies darauf hin, daß die Vorbereitungen zur Abfahrt zum baldigen Abschluß drängten. Der Kapitän Peleg ging selten oder fast nie an Land. Er saß in seinem Wigwam und beaufsichtigte die Leute recht scharf. Bildad kaufte, was man zur Ausrüstung brauchte, in den Lagern ein, und die Leute arbeiteten im Kiel und in der Takelage bis spät in die Nacht hinein. An dem Tage darauf, als Queequeg unterschrieben hatte, ließ man in den Gasthöfen, wo die Schiffsmannschaft sich aufhielt, sagen, daß ihre Kisten noch am Abend an Bord geschafft werden müßten. Man könnte nicht wissen, ob das Schiff nicht ganz plötzlich absegeln müßte. Queequeg und ich krochen in unsere Falle und nahmen uns vor, solange als möglich noch an Land zu schlafen. Aber man ist in diesen Fällen etwas voreilig. Das Schiff blieb noch einige Tage vor Anker liegen. Es war noch reichlich viel zu tun, und man mußte noch an vieles denken, bevor der ›Pequod‹ völlig ausgerüstet war.

Jedermann weiß, was zu einem Haushalt nötig ist. Es sind eine Unmenge Dinge: Betten, Schmortiegel, Messer und Gabeln, Schaufeln und Zangen, Tischtücher, Nußknacker und der Teufel weiß was nicht alles. Genau so verhält es sich bei einer Walfischfahrt, wo man sich für drei Jahre auf dem Ozean einrichten muß, wo man keine Kaufleute, Krämer, Ärzte, Bäcker und Bankiers in der Nähe hat. Wenn das auch für Handelsschiffe zutrifft, so verhält es sich bei den Walschiffen nicht ganz so. Man muß sich die lange Dauer der Walfischfahrt vorstellen, die vielen Dinge, die man zur Ausübung der Fischerei braucht und die Unmöglichkeit, in entferntliegenden Häfen Ersatz zu beschaffen. Man muß sich vorstellen, daß die Walschiffe von allen Schiffen am meisten Unfällen jeglicher Art ausgesetzt sind und gerade dem Verlust von solchen Dingen, auf denen der Erfolg einer Fahrt beruht. Daher gibt es so viele Ersatzboote, Ersatzspiere, Ersatzleinen und Ersatzharpunen. Nur fehlt ein Ersatzkapitän und ein Ersatzschiff!

Aber als wir auf der Insel ankamen, war schon das Wichtigste auf dem ›Pequod‹ da. Es gab Rindfleisch, Brot, Wasser, Brennmaterial, eiserne Reifen und Stäbe. Doch eine ganze Zeitlang schleppte man ununterbrochen die verschiedensten Dinge an Bord.

Hierbei machte sich die Schwester des Kapitäns Bildad sehr verdient. Es war eine magere alte Dame, doch unermüdlichen und tatkräftigen Geistes, mit einem sehr guten Herzen, die darauf aus war, daß mit ihrer Hilfe kein Stück auf dem »Pequod« fehlen sollte, wenn das Schiff in See stach.

Einmal sah man sie mit einem Krug Marmelade an Bord eilen, der für den Speiseschrank des Steward bestimmt war, ein anderes Mal trug sie ein Bündel Gänsefedern auf den Tisch des Obermaats. Ein drittes Mal hatte sie einen Packen Flanell in der Hand, der bei rheumatischen Rückenschmerzen gute Dienste leisten sollte. Jeder nannte sie »Tante Charity«. Wie eine Pflegeschwester lief sie überall herum und war bemüht, allen an Bord das Schiff behaglich und angenehm zu machen. Sie war ebenso wie ihr lieber Bruder Bildad an dem Schiff beteiligt, sie selbst wohl mit zwanzig ersparten Dollar.

Es war schrecklich anzusehen, wie diese edle Quäkerfrau mit einem langen Öllöffel in der einen Hand und einer weit längeren Walfischlanze in der anderen Hand, an Bord kam. Aber Bildad und der Kapitän Peleg waren nicht weniger tätig. Bildad hatte eine lange Liste mit den Artikeln, die fehlten, in der Hand, und wenn etwas ankam, so machte er auf der Liste ein Zeichen. Dann und wann kam Peleg aus seinem Walfischzelt heraus, brüllte den Leuten unten an den Luken und den Takelagearbeitern oben in den Masten Befehle zu, und zog sich dann unter Schimpfen in seinen Wigwam zurück. In diesen Tagen, wo alles vorbereitet wurde, besuchten Queequeg und ich oft das Schiff, und ebenso oft fragte ich nach dem Kapitän Ahab, wer er wäre und wann er an Bord seines Schiffes käme. Man sagte mir, daß es ihm immer besser ginge, und er jeden Tag an Bord erwartet würde. Inzwischen könnten die beiden Kapitäne Peleg und Bildad für das Notwendigste sorgen, um das Schiff für die Fahrt auszurüsten. Wenn ich mir selbst gegenüber ehrlich gewesen wäre, so hätte ich merken können, daß ich keinen rechten Geschmack daran fand, auf diese Weise einer Fahrt ausgeliefert zu sein, ohne mir den Mann angesehen zu haben, der, sobald das Schiff auf das offene Meer hinauskam, sein Diktator war. Aber wenn man sich bei einer unrechten Handlung ertappt, kommt es vor, daß man, wenn man schon in die Sache verwickelt ist, sich in unverständlicher Weise bemüht, allen Verdacht vor sich selbst zu verdecken. Und so war es auch bei mir.

Ich sagte nichts und gab mir Mühe, an nichts zu denken.

Schließlich wurde bekanntgegeben, daß das Schiff am nächsten Tage zu einer gewissen Zeit bestimmt absegeln würde. So brachen denn Queequeg und ich am nächsten Morgen in aller Frühe auf.

KAPITEL 7

Es war beinahe sechs Uhr, als wir uns auf dem Kai entlangschlängelten, aber die Dämmerung war noch grau und voller Nebel.

»Da oben gehen einige Matrosen herum, wenn ich mich nicht irre,« sagte ich zu Queequeg, »Schatten können es nicht sein. Das Schiff fährt schon bei Sonnenaufgang fort, glaube ich. Komm her!«

»Halt!« rief eine Stimme. Zu gleicher Zeit kam jemand hinter uns her und legte uns seine Hände auf die Schulter. Dann stand er ein wenig gebückt in dem Halbdunkel da und sah von Queequeg zu mir herüber. Es war Elias.

»Geht es los?« »Hände weg!« sagte ich. »Sieh hier!« sagte Queequeg und schüttelte sich. »Fortgehen!«

»Ja, das wollen wir«, sagte ich. »Aber was haben Sie denn hier zu schaffen? Mir scheint, Mister Elias, daß Sie ein wenig unverschämt sind?«

»Nein, nein! daran habe ich nicht gedacht«, sagte Elias und richtete einen bedächtigen und erstaunten Blick von mir zu Queequeg hin. »Elias! Mein Freund und ich wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie fortgingen. Wir wollen nach dem Indischen und Stillen Ozean und möchten nicht gerne aufgehalten werden.« »Wirklich? Sie kommen schon vor dem Frühstück zurück?« »Der ist oben nicht richtig, Queequeg«, sagte ich. »Wir wollen weitergehen.«

»Hallo, hören Sie doch!« rief Elias fortwährend uns nach, als wir einige Schritte weitergegangen waren. »Kümmere dich um ihn nicht«, sagte ich. »Queequeg, wir wollen weiter.« Aber er schlich sich wieder an uns heran und sagte, indem er mir mit der Hand auf die Schulter schlug: »Haben Sie nicht so etwas, das wie Männer aussah, vor einer Weile auf das Schiff zugehen sehen?«

Über diese Frage war ich ein wenig verblüfft und sagte: »Ja. Es kam mir so vor, als ob es vier oder fünf Männer waren. Aber sie waren merkwürdig verschwommen.« »Sehr verschwommen, ungewöhnlich verschwommen«, sagte Elias. »Guten Morgen!« Wir machten uns noch einmal von ihm los, aber er kam noch einmal sanft hinter uns hergeschlichen und berührte wieder meine Schulter. »Sehen Sie mal, ob Sie sie jetzt finden?« »Wen denn?«

»Morgen, guten Morgen!« Und er war bereit, weiterzugehen. »Ach, ach! Ich wollte euch nur davor warnen, aber macht nichts - nun ist es vorbei - es ist scharfer Frost heute morgen, nicht wahr? Auf Wiedersehen, ich werde euch sobald nicht wiedersehen. Es müßte denn noch vor dem Jüngsten Gericht sein.« Unter diesen verrückten Worten machte er sich schließlich davon, und ich war über diese unglaubliche Unverschämtheit nicht wenig erstaunt.

Als wir dann an Bord des »Pequod« gingen, war alles in tiefer Ruhe, kein Laut war zu hören. Die Kajüte war von innen verschlossen. Die Luken waren zugeschoben, und davor lag Takelwerk. Als ich zu der Vorderkajüte ging, war die Luke offen. Als wir ein Licht sahen, gingen wir hinein und fanden einen alten Takelagearbeiter, der in eine zerrissene Tuchjacke gekleidet war. In seiner ganzen Länge ruhte er auf zwei Kisten; sein Gesicht war nach unten gerichtet und ruhte auf den gekreuzten Armen. Er war in tiefsten Schlaf versunken. »Wo mögen denn nur die Matrosen, die wir gesehen haben, geblieben sein, Queequeg?« sagte ich und sah den Schlafenden ein wenig zweifelhaft an. Aber es schien, als ob Queequeg auf dem Kai sie gar nicht bemerkt hätte. Es müßte bei mir eine optische Täuschung vorgelegen haben, wenn nicht Elias seine unerklärliche Frage gestellt hätte. Aber ich versuchte es mir auszureden. Mit einem Blick auf den Schlafenden machte ich Queequeg darauf aufmerksam, daß wir am besten uns auf den Mann setzten und riet ihm, sich in diesem Sinne hinzusetzen. Er faßte den Schlafenden am Gesäß, als ob er sich überzeugen wollte, daß er auch weich genug wäre, dann setzte er sich ohne weiteres darauf. »Um's Himmels willen, Queequeg, setz' dich nicht darauf!« sagte ich. »Ach, serr guter Sitz«, sagte Queequeg. »Bei uns man immer so tun. Ich das Gesicht ihm nicht wehe tun.« »Nennst du das ein Gesicht? Das ist ja eine sehr schöne Bezeichnung, aber hör', wie schwer er atmet. Es drückt ihn. Steh auf, Queequeg, steh auf, du bist schwer, er tut sich sonst das Gesicht weh. Steh auf, Queequeg, er wird dich sonst vermöbeln, wenn er wach wird!«

Queequeg stand auf und steckte seine Tomahawkspfeife an. Ich saß in hockender Stellung da. Wir reichten uns über den Schlafenden hinweg abwechselnd die Pfeife zu. Unterdessen teilte mir Queequeg in seiner gebrochenen Sprache mit, daß man in seinem Lande keine Sessel und Sofas hätte. Die Könige, Häuptlinge und die vornehmen Leute pflegten statt der Chaiselongues und Sofas die eigens zu diesem Zweck gemästeten Niedergestellten zu benutzen. Um ein Haus in dieser Hinsicht behaglich einzurichten, brauchte man nur acht oder zehn faule Kerle anzukaufen und sie um die Alkoven und Pfeiler herumzulegen. Außerdem wäre es auf einer Reise sehr bequem. Viel besser als die Gartenstühle, die man zu Spazierstöcken zusammenlegen könnte. So könnte ein Häuptling seinen Begleiter heranrufen, wenn er ihn als Sessel unter einem schattenspendenden Baum benutzen wollte, was besonders angenehm wäre, wenn es sich um einen feuchten und sumpfigen Morast handelte. Als Queequeg diese Dinge erzählte, hielt er die Tomahawkspfeife jedesmal, wenn ich sie ihm reichte, mit der scharfen Kante über den Kopf des Schlafenden. »Was soll das bedeuten, Queequeg?« »Töten sehr leicht sein, oh, sehr leicht!« Bei seiner Tomahawkspfeife kamen ihm wilde Erinnerungen an frühere Zeiten; sie skalpierte die Feinde und beruhigte auch seine Seele; sie hatte somit zwei Zwecken gedient. Der enge Raum füllte sich nun mit dem starken Rauch der Pfeife. Der Schlafende mußte ihn einatmen, er schien ihm in die Nase zu kommen, und er wurde etwas unruhig. Er drehte sich ein oder zweimal um, dann richtete er sich auf und rieb sich die Augen. »Was seid ihr denn für welche, die ihr am Rauchen seid?« »Wir sind angemustert,« antwortete ich, »wann fährt das Schiff ab?« »Ach, ihr wollt mitfahren? Es fährt heute. Der Kapitän ist gestern abend an Bord gekommen.« »Welcher Kapitän - Ahab?«

»Wer denn sonst?« Ich wollte ihm über Ahab weitere Fragen stellen, als wir auf dem Deck ein Geräusch hörten. »Hallo, Starbuck ist schon auf den Beinen,« sagte der Takelagearbeiter, »das ist ein prächtiger Obermaat. Anständig und gläubig dazu. Aber ich muß nun fort.« Damit ging er an Deck, und wir kamen nach. Es war nun Sonnenaufgang. Bald kam die Mannschaft zu zweien und dreien an Deck. Die Arbeiter beeilten sich sehr. Die Schiffsmaate waren auch kräftig bei der Arbeit, und verschiedene von den Leuten vom Lande trugen eine Reihe Sachen, den letzten Rest, an Bord. Indes blieb der Kapitän Ahab in seiner Kajüte eingeschlossen und ließ sich nicht sehen.

KAPITEL 8

Als endlich die Takelagearbeiter entlassen, der »Pequod« von dem Kai gelöst und die um uns so besorgte Tante Charity mit ihren letzten Geschenken, einer Schlafmütze für Stubb, dem zweiten Maaten und Schwager, und einer Reservebibel für den Steward, in einem Walfischboot abgefahren war, da gingen die beiden Kapitäne Peleg und Bildad aus ihren Kajüten heraus, und Peleg sagte zu dem ersten Offizier: »Nun, Starbuck, bist du sicher, daß alles in Ordnung ist? Kapitän Ahab ist schon fertig. Ich sprach gerade mit ihm, und wir brauchen vom Lande nichts mehr? Nun, es sollen alle herkommen. Bringt sie mal gehörig auf den Schwung, zum Donnerwetter!« »Nicht fluchen, wenn du es auch sehr eilig hast, Peleg!« sagte Bildad. »Aber weiter, Freund Starbuck, und tu', was wir dir gesagt haben.« Was war denn nun los? Die Fahrt ging an! Kapitän Peleg und Bildad marschierten oben auf dem Achterdeck herum, als ob sie zusammen Kapitän auf See wären. Von dem Kapitän Ahab war noch nichts zu sehen. Er wäre noch in seiner Kabine, sagten sie. Aber wenn das Schiff den Anker lichten sollte, brauchte man ihn ja noch nicht. Damit hatte er ja auch eigentlich nichts zu tun. Es war Sache des Lotsen, das Schiff in die See hinauszusteuern. Da der Kapitän Ahab, wie man sagte, noch nicht wiederhergestellt war, blieb er unten. Das war ganz in Ordnung. Auch bei den Handelsschiffen sind viele Kapitäne erst viel später, wenn der Anker gelichtet ist, an Deck zu sehen. Sie bleiben ruhig an dem Tisch in ihrer Kabine sitzen und feiern mit ihren Freunden vom Lande Abschied, bevor sie mit dem Lotsen an Bord gehen.

Aber man hatte keine Möglichkeit, darüber nachzudenken. Kapitän Peleg war nun in seinem Element. Im Reden und Kommandieren leistete er am meisten, mehr noch als Bildad. »Auf Achterdeck, ihr jungen Burschen!« rief er, als die Matrosen am Hauptmast herumlungerten. »Starbuck, treib sie zum Achterdeck.« »Das Zelt abbrechen!« war der nächste Befehl. Wie ich schon sagte, wurde dies Gehäuse aus Walfischbein nur im Hafen aufgeschlagen. Dreißig Jahre lang war der Befehl, das Zelt abzubrechen, an Bord des »Pequod« als der Befehl bekannt, der dem Ankerlichten voranging. »An die Ankerwinde! Himmelkreuz und Schwerenot! Los!« war der nächste Befehl, und die Mannschaft sprang an die Handspeichen.

Wenn das Schiff den Anker lichtet, stellt sich der Pilot gewöhnlich an dem vorderen Teil des Schiffes auf. Nun waren Bildad und Peleg außer den anderen Ämtern, die sie noch einnahmen, staatlich berechtigte Hafenlotsen. Man hatte Bildad im Verdacht, daß er nur deshalb Lotse geworden war, um allen Schiffen, an denen er beteiligt war, das Lotsengeld in Nantucket zu ersparen; denn er führte niemals ein Schiff hinaus, das einem anderen gehörte. Man sah, wie Bildad nun über den Bug spähte, als der Anker heraufgezogen wurde. Er sang in bestimmten Zwischenräumen einen scheußlichen Psalm, um die Leute an der Winde anzufeuern, die ihrerseits ein Lied von den Mädchen in der Booble Alley aus Herzenslust sangen. Trotzdem ihnen Bildad vor drei Tagen noch gesagt hatte, an Bord des »Pequod« dürften keine weltlichen Lieder gesungen werden, besonders nicht beim Ankerlichten, und Schwester Charity in die Koje jedes Matrosen kleine ausgewählte Schriften von Watts gelegt hatte. Kapitän Peleg beaufsichtigte indessen den anderen Teil des Schiffes und tobte auf Achterdeck wie ein Verrückter. Ich dachte schon, er würde das Schiff zum Sinken bringen, bevor der Anker hochgezogen wäre. Unwillkürlich hielt ich an meiner Ankerwinde einen Augenblick inne und riet Queequeg, dasselbe zu tun. Ich dachte an die uns bevorstehenden Gefahren, wenn wir mit einem solchen Teufel von Lotsen die Fahrt begönnen. Ich beruhigte mich aber bei dem Gedanken, daß der fromme Bildad trotz seines verdammten siebenhundertsiebenundsiebenzigsten Anteils alles zum besten führen würde. Da fühlte ich auf einmal hinten einen Stoß, und als ich mich umdrehte, erschrak ich, da der Kapitän Peleg unmittelbar in meiner Nähe das Bein zurückzog. Das war mein erster Fußtritt. »Bedient man so die Ankerwinde bei den Handelsschiffen?« brüllte er. »Angepackt, du Schafskopf, los und das Kreuz durchgedrückt! Wollt ihr anpacken, sag ich euch allen. Los, angepackt! Quohag! Du Kerl mit dem roten Bart! Los! Ihr Grünschnäbel da! Los, sage ich euch, und macht eure Augen auf!« Unter diesen Worten ging er vor der Ankerwinde herum und machte von seinem Bein ungenierten Gebrauch, während Bildad in seiner unerschütterlichen Ruhe mit seinem Psalm den Takt dazu sang. Mir schien, als ob Kapitän Peleg an dem Tage getrunken hatte.

Schließlich war der Anker hoch, die Segel wurden aufgezogen, und wir glitten in die See. Es war ein kurzer und kalter Weihnachtstag, und als der kurze nordische Tag in der Nacht versank, sahen wir uns auf dem Ozean, der uns mit dem zu Eis erfrierenden Schaum wie mit einer polierten Panzerrüstung bekleidete. Die langen Walfischzähne auf dem Schiff glitzerten im Mondenschein, und wie das weiße Elfenbein bei einem Elefanten, so hingen mächtige Eiszapfen von dem Bug des Schiffes herab. Der schmächtige Bildad war der erste Wachthabende. Als das alte Fahrzeug in das grüne Meer hineintauchte und über und über mit kaltem Reiffrost bedeckt war, der Sturmwind heulte und das Tauwerk zu singen anfing, da hörte man die mächtigen Strophen von Bildad: »Grüne Länder sind hinter dem Meer. Ach scheue nicht die Flut! So kamen die Juden zum Jordan her Und sahen Kanaans Gut.« Nie haben diese Worte einen süßeren Klang für mich gehabt, als damals. Es lag so viel Hoffnung und Freude darin. Trotz der kalten Winternacht auf dem stürmischen Atlantischen Ozean, trotzdem ich nasse Füße und einen durchnäßten Rock hatte, hatte ich das Gefühl, als ob ich im sicheren Hafen wäre. Schließlich kamen wir so weit auf die hohe See, daß man die beiden Lotsen entbehren konnte. Das große Segelboot, das uns begleitet hatte, stellte sich nun zur seitlichen Abfahrt auf.

Es war merkwürdig und schön, wie Peleg und Bildad, besonders dem Kapitän Bildad, die Trennungsstunde schwerfiel. Es wurde ihnen schwer, nun ein Schiff zu verlassen, das auf lange Zeit für eine so gefährliche Fahrt bestimmt war, das an stürmischen Kaps vorbeifahren mußte und bei dem einige tausend sauer verdienter Dollars angelegt waren. Ein Schiff, auf dem ein alter Maat als Kapitän fuhr, der gerade so alt wie sie und noch einmal allen Schrecken des erbarmungslosen Ungeheuers ausgesetzt war. Es wurde einem schwer, einem Ding Lebewohl zu sagen, das einem in jeder Hinsicht sosehr am Herzen lag. Der alte arme Bildad stand lange unentschlossen da. Aufgeregt ging er über Deck und lief dann wieder in die Kajüte, um sich dort zu verabschieden. Kam wieder an Deck und sah nach dem Winde, schaute in den weiten und endlosen Ozean hinaus, sah ans Land, sah nach dem Steuerbord und sah nach links und sah nach rechts. Schließlich faßte er gedankenlos ein Schiffstau und wickelte es um den Bolzen. Dann griff er den stämmigen Peleg krampfhaft bei der Hand, hielt die Laterne hoch und sah ihm einen Augenblick wie ein Held ins Gesicht, als ob er sagen wollte: »Trotz alledem, Freund Peleg, ich halte es aus. Ja, das tue ich.«

Peleg zeigte mehr die Haltung eines Philosophen, aber als die Laterne in seine Nähe kam, zuckte er merklich mit den Augen. Er war auch in ziemlicher Aufregung und lief von der Kajüte zum Deck, sprach ein Wort unten und dann auch ein Wort mit Starbuck, dem Ersten Offizier. Aber schließlich wandte er sich an seinen Kameraden und sagte: »Kapitän Bildad! Komm, alter Schiffskamerad, wir müssen gehen. Die Großrahe zurück! Ein Boot losmachen! Aber vorsichtig. Komm, Bildad, alter Junge, wenn du noch etwas zu sagen hast, so tue es! Viel Glück, Starbuck, viel Glück, Stubb, viel Glück, Flask! Auf Wiedersehen und allen viel Glück! Bis in drei Jahren! Dann soll für euch in dem alten Nantucket ein heißes Abendessen auf dem Tische dampfen!«

»Gott segne euch und nehme euch in seine Hut«, murmelte der alte Bildad, fast ganz ohne Zusammenhang. »Hoffentlich habt ihr schönes Wetter. Sonnenschein braucht ihr und vor allem auch der Kapitän Ahab, daß er sich unter euch bewegen kann. Wenn ihr erst in den Tropen seid, dann habt ihr ja Sonnenschein genug. Seht euch aber vor bei der Jagd! Setzt die Boote nicht leichtsinnig auf das Spiel, ihr Harpuniere! Das gute weiße Zedernholz ist um volle drei Prozent gestiegen im letzten Jahr. Vergeßt aber auch das Beten nicht! Starbuck, achte darauf, daß der Faßbinder die Reservereifen nicht zu sehr verschwendet! Die Segelnadeln sind in dem grünen Kasten! Jagt auch nicht zu viel an den Tagen des Herrn! Aber wenn sich eine gute Gelegenheit bietet, so verachtet die guten Gaben des Himmels nicht! Achtet auch auf das Faß mit der Melasse, Stubb, es kam mir so vor, als ob es ein wenig leck war. Wenn du auf die Inseln kommst, so hüte dich vor der Hurerei, Flask! Lebt wohl, lebt wohl! Laßt auch den Käse nicht zu lange im Kielraum liegen, Starbuck, sonst verdirbt er! Geht auch sparsam mit der Butter um! Das Pfund hat zwanzig Cents gekostet und -« »Komm, komm, Kapitän Bildad, laß das Palavern sein. Komm!« Und damit zog ihn Peleg schleunigst auf die Seite, und beide ließen sich ins Boot fallen. Das Schiff und das Boot kamen auseinander. Die kalte und feuchte Nachtbrise wehte dazwischen. Eine schreiende Möwe flog ihnen über den Kopf. Wir riefen alle dreimal schweren Herzens »Hurra« und tauchten in den einsamen Atlantischen Ozean blindlings hinein wie in unser Schicksal.

KAPITEL 9

Queequeg und ich haben uns nun einmal eingeschifft und wollen Walfischjäger werden. Da dieser Beruf als unpoetisch und verächtlich in seinen Zielen von so vielen Landratten dargestellt wird, so soll mein Bestreben nun sein, euch Landratten von dem Unrecht zu überzeugen, das ihr uns Walfischjägern zugefügt habt. Einer der Gründe, weshalb man es ablehnt, uns gebührend einzuschätzen, ist, daß man glaubt, unser Beruf wäre bestenfalls eine Art Schlächterei, und daß wir es mit jeglicher Art von Besudelungen zu tun hätten. Wir sind ja schon Schlächter, aber Schlächter mit dem blutigsten Zeichen sind auch alle Heerführer im Kriege gewesen, vor denen die Welt vor Respekt auf dem Bauche liegt. Und wenn man behauptet, unser Geschäft wäre unsauber, so will ich euch gewisse Tatsachen mitteilen, die euch noch ziemlich unbekannt sein werden, und ihr werdet einsehen, daß ein Pottwalschiff die allersaubersten Dinge betreibt, die auf dieser sauberen Welt überhaupt geschehen. Vergleicht doch nur mal das schlüpfrige Deck eines Walschiffes, auf dem alles durcheinanderliegt, mit dem unsäglichen Graus der Schlachtfelder, von denen die Soldaten zurückkehren und die Bewunderung der Damen erregen! Und wenn nach der allgemeinen Vorstellung der Beruf des Soldaten mit so viel Gefahr verbunden ist, so laßt euch sagen, daß mancher tapfere Soldat, der eine Batterie erstürmt hat, schleunigst ausreißen würde bei dem Anblick des ungeheuren Schwanzes des Wales, der ihm die Luft in großen Wirbeln über den Kopf fächelt.

Aber wenn uns die Welt auch als Walfischjäger verachtet, so erweist sie uns unwissentlich das allergrößte Lob. Ja, es ist schon eine Verehrung, die alles übertrifft. Fast alle Lampen, Fackeln und Kerzen, die es überhaupt auf der Welt gibt, brennen wie vor vielen Schreinen zu unserem Ruhm. Aber man kann die Dinge auch von anderer Seite betrachten. Man bedenke nur, was die Walfischjäger sind und was sie bedeutet haben!

Warum hatten die Holländer zur Zeit von De Witt Walfischflotten mit Admiralen an ihrer Spitze? Warum rüstete Ludwig XVI. von Frankreich auf eigene Kosten Walfischschiffe von Dünkirchen aus und lud ungefähr zwanzig Familien von unserer Insel Nantucket zur Übersiedelung nach dort ein? Warum bezahlten die Engländer zwischen 1750 und 1788 ihren Walfischjägern Prämien bis zu einer Million Pfund? Und schließlich, wie kommt es, daß wir Walfischfänger von Amerika jetzt alle übrigen Walfischfänger in der Welt übertreffen, eine Flotte von über siebenhundert Schiffen fahren lassen, die von achtzehntausend Mann bedient wird, und die jährlich eine reichliche Ernte von sieben Millionen Dollar in unsere Häfen bringt? Wie kommt das, wenn die Walfischjagd nicht etwas Grandioses wäre? Aber es kommt noch etwas hinzu:

Ich behaupte, daß der nachdenkliche Weltbetrachter keinen einzigen friedlichen Einfluß nachweisen kann, der in den letzten sechzig Jahren auf die weite Welt mehr eingewirkt hat, als der wichtige Walfischfang. Es ist nutzlos, alle diese Dinge im einzelnen aufzuführen. Viele Jahre hindurch ist das Walschiff der Pionier gewesen, der die entferntesten und unbekanntesten Teile der Erde aufgespürt hat. Es hat Meere und ganze Welten von Inseln entdeckt, die noch nicht auf der Karte standen, und wo noch kein Cook und kein Vancouver hingekommen war. Wenn amerikanische und europäische Kriegsschiffe nun im größten Frieden in Häfen fahren, wo ehedem Wilde hausten, so sollen sie Salut schießen zur Ehre und zum Ruhm des Walfischschiffes, welches ihnen früher den Weg dorthin gezeigt und sie mit den Wilden bekanntgemacht hat.

Sie sollen den Ruhm und die Helden der Entdeckungsfahrten, einen Cook und einen Krusenstern feiern, soviel sie wollen. Aber ich behaupte, daß unbekannte Kapitäne in ganzen Mengen von Nantucket fortgefahren sind, die ebenso groß und womöglich noch größer waren als ein Cook und ein Krusenstern. Ohne Waffen und ohne nennenswerte Hilfe haben sie in Meeren, wo es von schrecklichen Haien wimmelte, und an den Küsten unbekannter Inseln, wo mit Wurfspeeren bewaffnete Wilde wohnten, Heldentaten bestanden und Schrecken durchgemacht, die ein Cook mit seinen Matrosen und Musketen wohl nicht gewagt hätte.

Man hat von den oben erwähnten alten Seefahrten in der Südsee viel Wesens gemacht, und doch waren sie etwas Alltägliches für die heldenhaften Bewohner von Nantucket. Oft hat Vancouver drei ganze Kapitel Dingen gewidmet, die sonst in einem Logbuche nicht einmal erwähnt werden. Ist das eine Welt!

Bevor der Walfischfang um das Kap Horn seinen Weg nahm, gab es nur reinen Kolonialhandel zwischen Europa und den langgestreckten spanischen Provinzen an der Küste des Stillen Ozeans. Es war das Verdienst des Walfischfängers, daß er zum erstenmal die neidische Staatspolitik Spaniens durchbrach. Wenn es nicht an Raum fehlte, so ließe es sich deutlich nachweisen, daß von den Walfischfängern allerletzten Endes die Befreiung von Peru, Chile und Bolivien vom Joche des alten Spanien ausgegangen ist.

Dann wurde auch Australien für die Welt durch den Walfischfahrer erschlossen. Nachdem es zum ersten Male durch Zufall von einem Holländer entdeckt worden war, hatten alle Schiffe einen Schrecken vor der scheußlichen barbarischen Küste, aber das Walfischschiff legte dort an. Es ist die Mutter der jetzt so mächtigen Kolonie. In der ersten Zeit, als Australien besiedelt wurde, wurden die Auswanderer verschiedene Male durch den wohlwollenden Zwieback des Walschiffes, das zum Glück in den dortigen Gewässern vor Anker gegangen war, vor dem sicheren Hungertode gerettet. Dasselbe gilt von unbekannten Inseln im ganzen Polynesien. Man schuldet dem Walschiff großen Dank, daß es dem Missionar und dem Kaufmann den Weg bereitet und in vielen Fällen die ersten Missionare an ihre Bestimmungsstationen gebracht hat.

Aber wenn trotzdem einer behauptet, daß man mit dem Walfischfang keine ästhetischen Gefühle verbinden kann, dann bin ich bereit, mit ihm fünfzig Lanzen zu brechen und ihn zu jeder Zeit mit zerbrochener Sturmhaube aus dem Sattel zu werfen. Dann wird man vielleicht sagen, daß der Walfisch keinen berühmten Schriftsteller gefunden und der Walfischfang keinen berühmten Chronisten gehabt hat.

Wer hat denn den ersten Bericht von unserem Leviathan geliefert? Wer anders als der mächtige Hiob! Wer hat zuerst eine Walfischfahrt beschrieben? Kein geringerer Fürst als Alfred der Große, der es mit königlicher Feder übernahm, das niederzuschreiben, was er von anderen, und zwar von norwegischen Walfischfängern gehört hatte! Wer hat von unserem Ruhm im Parlament gezeugt? Kein anderer als Edmund Burke!

Daran ist wohl nicht zu zweifeln. Aber dann wird behauptet, die Walfischfänger wären arme Teufel und von geringer Abstammung. Das ist denn doch nicht wahr! Das Blut in ihren Adern ist besser als das von Königen. Benjamin Franklins Großmutter war Mary Morrel. Eine Mary Folger, die durch Heirat mit einem Farmer aus Nantucket die Ahnherrin eines großen Geschlechtes von Folgers und berühmten Harpunieren geworden ist, war mit dem berühmten Benjamin Franklin direkt verwandt. Das ist also bewiesen. Aber dann wird weiter behauptet, daß man vor der Walfischjagd keinen Respekt haben könnte.

Vor der Walfischjagd keinen Respekt? Es ist ein königliches Geschäft. Nach einem altenglischen Gesetzbuch wird der Walfisch für einen »Königlichen Fisch« erklärt. Dann soll der Walfisch niemals eine hervorragende Rolle gespielt haben! Wenn ein römischer Heerführer bei seinem Einzug in die Hauptstadt der Welt seinen Triumph hielt, so wurden Walfischknochen, die man von der syrischen Küste hergebracht hatte, an hervorragender Stelle verwandt. Dann wird noch gesagt, es wäre nicht würdig, auf die Walfischjagd zu gehen. Die Würde unseres Ruhmes bezeugt sogar der Himmel. Am südlichen Sternenhimmel gibt es einen Cetus. Genügt das nicht? Ziehen Sie vor dem Zaren und zugleich vor Queequeg den Hut! Sie brauchen sich nicht zu schämen! Ich kenne einen Mann, der in seinem Leben dreihundertfünfzig Walfische erlegt hat. Ich achte diesen Mann mehr, als den großen Heerführer des Altertums, der sich rühmte, ebensoviele befestigte Städte eingenommen zu haben.

Wenn ich es möglicherweise zu etwas bringen sollte, wenn ich in dieser kleinen leichtvergeßlichen Welt berühmt werden sollte, wenn meine Testamentsvollstrecker oder was noch wahrscheinlicher ist, wenn meine Gläubiger einige wertvolle Manuskripte in meinem Schreibtisch finden, so werde ich voraussichtlich alle Ehre und allen Ruhm dem Walfischfang zuschreiben; denn ich habe auf dem Walfischschiff gelernt, was man sonst auf dem Yale College und auf der Harvard-Universität lernt.

KAPITEL 10

Der Obermaat des »Pequod« war Starbuck, der aus Nantucket war und von einer Quäkerfamilie abstammte. Er war groß und ernst. Wenn er auch an einer eiskalten Küste geboren war, so war er doch wohl geeignet, heiße Breiten zu ertragen, und seine Haut war hart wie zweimal gebackener Zwieback. Wenn er nach Indien kam, so blieb das Blut bei ihm frisch wie bei Export-Flaschenbier. Er mußte zu einer Zeit geboren sein, wo es recht knapp zuging. Er hatte dreißig trockene Sommer erlebt. Die hatten alles aufgetrocknet, was er an überflüssigem Fleisch gehabt hatte. Aber sein schmächtiger Körper deutete nicht auf Sorge und Not hin, sondern war nur das Zeichen einer fortgeschrittenen Kondensierung. Er sah nicht schlecht aus. Die Haut war zäh und hell. Wie eine zum Leben gebrachte ägyptische Mumie war er darin eingeschlossen mit aller Stärke und Gesundheit. So schien Starbuck für kommende Zeiten gerüstet zu sein, mochte es sich nun um Polarschnee oder um Tropensonne handeln. Wie ein Patentchronometer funktionierte er mit seiner inneren Lebendigkeit in allen Zonen tadellos. Wenn man ihm ins Auge sah, so konnte man die tausend Gefahren, denen er in seinem Leben mit Gleichmut Trotz geboten hatte, darin abgezeichnet sehen. Er war ein gesetzter Mann, der viel aushalten konnte.

Er war für einen Matrosen ungewöhnlich gewissenhaft. Bei der tiefen natürlichen Ehrfurcht machte ihn das einsame Leben auf dem Wasser stark zum Aberglauben geneigt. Aber das war ein Aberglaube, der eher im Verstand, als in der Unwissenheit seinen Ursprung hat. Es waren Anzeichen von außen und Ahnungen von innen, die manchmal das innere Eis seiner Seele zum Schmelzen brachten. Aber viel mehr noch vermochten das die Erinnerungen an die ferne Frau am Kap und sein Kind. Diese Dinge nahmen ihm die ursprüngliche Rauheit seiner Natur und machten ihn für geheime Einflüsse empfänglich, wie es bei den rechtschaffenen Seeleuten in den gefährlichen Wechselfällen des Fischfangs geschieht. »Ich will keinen Mann in meinem Boot haben,« sagte Starbuck, »der sich nicht vor einem Walfisch fürchtet.«

Damit wollte er anscheinend sagen, daß wirklichen Mut nur der hat, der die Gefahr richtig einschätzt, und daß ein völlig furchtloser Mensch ein weit gefährlicherer Kamerad ist, als ein Feigling. »Ja, ja«, sagte Stubb, der zweite Maat. »Starbuck ist der besorgteste Mann, den es in der Fischerei überhaupt gibt!«

Starbuck suchte die Gefahr nicht. Mut war für ihn kein Gefühl, aber etwas, das ihm nützlich erschien, und das man bei allen Gelegenheiten, die mit dem Tode verbunden sind, stets zur Verfügung haben muß. Dann dachte er auch wohl, daß der Mut bei dem Walfischgeschäft zur großen aufgestapelten Ausrüstung des Schiffes gehören muß und genau so wichtig ist, wie das Fleisch und das Brot, und daß man damit sparsam umgehen muß. Es fiel ihm nicht ein, nach Sonnenuntergang die Boote herunterzulassen. Ebensowenig ließ er sich mit einem Walfisch ein, der es auf einen Kampf abgesehen hatte. Starbuck dachte sich, ich bin auf diesem gefährlichen Ozean zum Walfischtöten da, um leben zu können und nicht dazu, um mich von ihnen töten zu lassen, damit sie leben können! Starbuck wußte recht wohl, daß auf diese Weise Hunderte von Menschen getötet waren. Wie war es seinem Vater ergangen? Und wo sollte er in der bodenlosen Tiefe die zerschmetterten Glieder des Bruders suchen?

Trotz solcher Erinnerungen und seiner Neigung zum Aberglauben, war Starbuck von unvergleichlichem Mut. Es war nicht selbstverständlich, daß ein Mann mit solchen Erfahrungen und solchen Erinnerungen ihn noch besaß. Dadurch mußte schließlich etwas in ihm zum Keimen gebracht werden, das bei passender Gelegenheit insgeheim die Schranken durchbrach und allen Mut verzehrte. So tapfer er auch war, so war es gerade die Tapferkeit, die bei furchtlosen Menschen nichts Ungewöhnliches ist, und die einen im allgemeinen in den Kämpfen mit der See, den Winden, den Walfischen oder den nicht auszudenkenden Schrecken der Welt nicht im Stich läßt, die aber bei den furchtbaren Schrecken, die mehr geistiger Natur sind, und die manchmal von der zusammengezogenen Stirn eines rasenden und mächtigen Menschen ausgehen, auf das furchtbarste Schiffbruch erleidet.

Wollte ich nun in der folgenden Erzählung das vollständige Schwinden der Tapferkeit des armen Starbucks darstellen, so hätte ich kaum den Mut dazu. Es ist eine peinliche und eine schreckliche Geschichte, wenn man den Fall der Tapferkeit in der menschlichen Seele schildern soll. Die Menschen mögen in ihrer Gesamtheit Schurken, Narren und Verbrecher sein. Es mögen solche mit gemeinen und niedrigen Gesichtern sein, aber der Mensch als Idealgestalt ist ein so edles, so wundervolles und erhabenes Geschöpf, daß die anderen Mitmenschen ihre kostbarsten Gewänder opfern sollten, um eine schmachvolle Stelle zu bedecken! Es gibt eine makellose Männlichkeit in uns, die bei allen Stürmen und allen Schäden, die der äußere Körper erleidet, doch unversehrt bleibt. Aber diese Menschenwürde kommt nicht Königen und hohen Würdenträgern zu. Sie ist nicht da zu finden, wo sie Amtskleid trägt. Sie ist da, wo ein Arm die Hacke schwingt oder einen Nagel eintreibt. Es ist die Würde, die in Gott ihren Ursprung hat!

KAPITEL 11

Stubb war der zweite Maat. Er stammte vom Kap Cod. Ein frischer Draufgänger, niemals feige, aber auch nicht tollkühn. Er nahm die Gefahren mit völligem Gleichmut hin. Und auf der allergefährlichsten Jagd benahm er sich ruhig und gefaßt, wie ein Schreinergeselle, der sich für ein Jahr festgemacht hat. Er führte gutgelaunt, behaglich und ohne Angst sein Walfischboot, als ob das lebensgefährliche Renkontre nur eine Mahlzeit und seine Mannschaft zum Essen geladene Gäste wären. Wenn er dem Wal auf Wurfweite nahe war und ein Todeskampf ausgetragen wurde, handhabte er seine Lanze mit derselben Ruhe und Geschicklichkeit, wie ein Kesselflicker seinen Hammer. Und dann sang er dazu seine alten Seemannslieder, wenn er dem in Wut geratenen Ungeheuer Seite an Seite gegenüberstand. Wie er über den Tod dachte, braucht man nicht zu erwähnen. Es ist eine Frage, ob er überhaupt an ihn dachte. Wenn er zufällig nach einem reichlichen Essen darauf zu sprechen kam, so faßte er ihn wie ein guter Matrose wie einen Ruf der Wache vom oberen Mast auf, nach oben zu klettern. Dann war es Zeit, sich zu beeilen, aber eher nicht.

Auch in anderen Dingen verhielt sich Stubb unerschrocken und nahm alles auf die leichte Achsel. Jeder hat ja sein Päckchen zu tragen, und wenn es etwas gab, das ihm immer wieder zu seinem gewissermaßen gottlosen Humor verhalf, so war es die Pfeife. Wie die Nase, war die kurze, schwarze, kleine Pfeife ein Teil von seinem Gesicht. Wenn er aus seiner Koje sprang, so hätte er die Pfeife ebensowenig wie seine Nase vergessen. Er hatte eine ganze Reihe von Pfeifen, die ständig gestopft und immer in Reichweite waren. Sobald er in die Kajüte kam, rauchte er eine Pfeife nach der anderen und steckte die eine an der anderen an. Dann wurden sie wieder gestopft, so daß sie fortwährend in Aktion treten konnten. Wenn sich Stubb anzog, so steckte er nicht zuerst die Beine in die Hose, sondern die Pfeife in den Mund.

Der dritte Maat war Flask, der aus Tisbury in Marthas Vineyard stammte. Ein kleiner, stämmiger und frischer junger Kerl, der es auf die Walfische besonders abgesehen hatte. Die großen Leviathans schienen ihn persönlich schon von den Vätern her beleidigt zu haben. Es war Ehrensache, daß er den Viechern, wo er ihnen begegnete, den Garaus machte. Er hatte nicht eine Spur von Ehrfurcht vor ihrer majestätischen Gestalt und ihren geheimnisvollen Wegen. Er hatte nicht die geringste Angst und dachte auch an keine Gefahr und war der Ansicht, der Wal wäre nur eine Maus, oder allenfalls eine Wasserratte in Riesengestalt. Und man brauchte nur ein wenig Umsicht und ein wenig Zeit und Mühe aufzuwenden, um ihn abzuschlachten. Diese unbewußte, wenn auch ein wenig dumme Unerschrockenheit machte ihn geradezu mutwillig. Er folgte den Walfischen, um sich einen Spaß zu machen, und eine Fahrt von drei Jahren um das Kap Horn war nur ein lustiger Spaß von entsprechender Dauer.

Starbuck, Stubb und Flask, die drei Maate, hatten einen wichtigen Posten. Sie waren die Führer von drei Booten des »Pequod«. In der Schlachtordnung, wenn Kapitän Ahab seine Streitmacht zur Jagd auf die Walfische zusammenzog, hatten sie die Funktion von Kompanieführern. Sie waren mit langen, scharfen Walspeeren bewaffnet und bildeten so ein auserlesenes Trio, wie die Harpuniere eine Truppe von Wurfspeerleuten waren. Bei der berühmten Walfischerei geht es zu wie bei dem erlauchten Rittertum. Jedem Maat steht ein Bootssteuermann oder ein Harpunier zur Seite, der ihm in gewissen Fällen eine neue Lanze reichen muß, wenn die erste gehörig verbogen oder bei dem Angriff fortgestoßen ist. Es besteht allgemein zwischen den beiden ein intimes, freundschaftliches Verhältnis. Es ist daher in Ordnung, daß wir auch an dieser Stelle erwähnen, wer die Harpuniere des »Pequod« und welchem Führer sie zugeteilt waren. Da kam zu allererst Queequeg, den Starbuck, der Obermaat, zum Knappen gewählt hatte. Aber Queequeg ist ja schon bekannt. Dann kam Tashtego, ein reiner Indianer von Gay Head, dem westlichen Vorgebirge von Marthas Vineyard. Dort gibt es noch das letzte Dorf von Rothäuten, das das benachbarte Nantucket lange Zeit mit den kühnsten Harpunieren versorgt hat. Die Walfischjäger nennen sie gewöhnlich die Gay Header. Tashtego hatte langes, dünnes, tiefschwarzes Haar, vorstehende Backenknochen und schwarze runde Augen, die einen übermäßig glänzenden Ausdruck hatten. Er war ein Sprößling des unverdorbenen Blutes des stolzen, kriegerischen Jägervolkes, das das Rentier in New England gejagt und, mit dem Bogen in der Hand, die Urwälder des Festlandes durchstreift hatte. Aber nun suchte er die Spur der wilden Tiere des Waldes nicht mehr auf, sondern jagte die großen Wale des Meeres. Die unfehlbare Harpune des Sohnes trat nun an die Stelle des unfehlbaren Bogens der Väter. Wenn man die schlangenhaften und gewandten Glieder mit der gelbbraunen Farbe sah, so hätte man glauben können, der Aberglaube der alten Puritaner hätte zu Recht bestanden, und man hätte diesen wilden Indianer für den Sohn des Fürsten der Lüfte halten können. Tashtego war der Knappe von Stubb, dem zweiten Maat.

Dann kam als Dritter unter den Harpunieren Taggoo, ein riesiger, kohlschwarzer Neger, der wie ein Löwe auftrat, ein richtiger Ahasver. Durch die Ohren hingen ihm zwei Goldringe, die wegen ihrer Größe von den Seeleuten Ringbolzen genannt wurden, und an denen man recht gut das obere Segel hätte festmachen können. In seiner Jugend hatte Taggoo sich freiwillig für ein Walschiff heuern lassen, das an einer einsamen Bucht seiner Heimatküste vor Anker lag. Er war nur in Afrika, in Nantucket und in den heidnischen Häfen gewesen, wo die Walfänger meist anlegen. Seit vielen Jahren führt er nun das kühne Leben der Walfischfahrer, und die Schiffsreeder kümmerten sich nicht darum, was das für Leute waren, die sie anmusterten. So behielt Taggoo alle barbarischen Eigenschaften bei, er bewegte sich mit seiner Länge von sechs Fuß auf Deck mit der Gewandtheit einer Giraffe. Wenn man neben ihm stand und zu ihm aufsah, so kam man sich recht klein und bescheiden vor. Wenn ein weißer Mann vor ihm stand, so wirkte er wie eine weiße Flagge, die einen Waffenstillstand von einer Festung erflehen will. Es war merkwürdig, daß dieser kaiserliche Neger Ahasver Taggoo, der Knappe des kleinen Flask war, der neben ihm wie eine Schachfigur wirkte.

Mit Rücksicht auf den Rest der Mannschaft des »Pequod« mag erwähnt werden, daß nicht einer der vielen tausend Leute, die vor dem Mast in der amerikanischen Walfischerei beschäftigt werden, geborener Amerikaner ist. Doch sind wohl ziemlich alle Offiziere Angehörige dieser Nation. Es verhält sich damit, wie mit der amerikanischen Armee und der amerikanischen Kauffahrteiflotte, und mit den Leuten, die zum Bau der amerikanischen Kanäle und Eisenbahnen gebraucht werden. Die Amerikaner liefern in freigebiger Weise das Gehirn, und die übrige Welt versorgt sie in vornehmer Weise mit den Muskeln.

KAPITEL 12

Mehrere Tage, seitdem wir Nantucket verlassen hatten, ließ sich Kapitän Ahab an Bord nicht sehen. Die Maate lösten sich gegenseitig in der Wache ab, und allem Anschein nach waren sie allein die Herren des Schiffes. Nur wenn sie manchmal mit Befehlen, die plötzlich und mit Entschiedenheit gegeben waren, aus der Kabine herauskamen, war es klar, daß sie nur als Stellvertreter ihre Befehle gaben. Der höchste Herr und Diktator war dort unten, obwohl ihn bisher nur die zu sehen gekriegt hatten, die die Erlaubnis bekommen hatten, in den geweihten Ort der Kajüte einzudringen.

Jedesmal, wenn ich von der Wache unten auf Deck kam, sah ich nach dem Achterdeck, ob nicht ein neues Gesicht zu sehen war. Auf der abgeschlossenen See wurde meine anfängliche Besorgnis über den unbekannten Kapitän fast zum Entsetzen. Dieser Eindruck wurde seltsamerweise verstärkt durch die teuflischen Bemerkungen des zerlumpten Elias. Es war merkwürdig, daß die Erinnerungen manchmal so unaufgefordert auf mich einstürmten und mit einer Macht, der ich mir vorher nicht bewußt geworden war. Mochte es nun Angst oder Unbehaglichkeit sein, jedesmal wenn ich mich auf dem Schiffe umsah, so hatte ich eigentlich keinen Grund, solchen Befürchtungen Raum zu geben. Die Harpuniere, wie die übrige Schiffsmannschaft, waren ja ein barbarischer, heidnischer und kunterbunter Menschenhaufen, wie man ihm auf einem harmlosen Kauffahrteischiff nicht begegnet. Aber der Anblick der drei Offiziere des Schiffes, der Maate, konnte solche sinnlose Befürchtungen nur verdrängen und einen mit Vertrauen und Heiterkeit erfüllen.

Drei gute und in ihrer Art so verschiedene Seeoffiziere und Menschen hätte man so leicht nicht finden können. Jeder von ihnen war ein Amerikaner, einer von Nantucket, einer von Vineyard und einer vom Kap. Zu Weihnachten war das Schiff aus dem Hafen hinausgeschossen. Wir hatten beißend kaltes Polarwetter, wenn wir auch die ganze Zeit nach Süden steuerten und mit jedem Breitengrade und jedem Längengrade den erbarmungslosen Winter und das scheußliche Wetter hinter uns ließen. Wir hatten die grauen und immerhin noch düsteren Morgen des Übergangsklimas. Das Schiff hatte günstigen Wind und wurde mit hüpfender und melancholischer Geschwindigkeit durch das Wasser getrieben. Als ich, durch den Wachruf aufgefordert, auf Deck stieg, um die Vormittagswache zu übernehmen und über das Heckbord sah, wurde ich von einem ahnungsvollen Schauder ergriffen. Die Wirklichkeit war schneller als die Besorgnis: der Kapitän Ahab stand mit einemmal auf dem Achterdeck!

Von einer Krankheit oder von einer Genesung sah man ihm nicht die Spur an. Er sah aus, wie ein Mann, den man noch vom Pfahl abgeschnitten hat, wenn das Feuer schon über alle Glieder gelaufen ist, ohne ihm etwas anhaben zu können. Seine hohe und breite Gestalt schien wie aus Bronze gegossen und der unzerstörbaren Plastik von Cellinis gegossenem »Perseus« nicht unähnlich zu sein. Von den grauen Haaren ging eine Narbe über Gesicht und Nacken, bis sie in seinem Gewand verschwand. Es war wie bei einem hohen Baumstamm, wenn der Blitz von oben hinunterschießt und ohne einen Zweig oder einen Ast zu verletzen, die Rinde von der Spitze bis zum Boden hinuntergeht und kurz zuvor noch eine Spur hinterläßt, wenn auch der übrige Baum mit seiner grünen Rinde am Leben bleibt. Man konnte nicht sagen, ob die Narbe ihm angeboren war oder ob sie von einer gefährlichen Wunde herrührte. Aber ein alter Indianer aus Gay Head erzählte, daß Ahab die Narbe nicht vor seinem vierzigsten Jahre bekommen hätte. Sie käme nicht von einer gefährlichen Schlägerei, sondern von einem Kampf auf hoher See.

Ahab machte einen gewaltigen Eindruck auf mich. Die große Narbe und dann auch das weiße Bein, auf dem er stand, erhöhten diesen Eindruck nicht wenig. Ich hatte kurz vorher gehört, daß das künstliche Bein aus dem Kieferknochen eines Pottwals gemacht wäre.

»Er hat auf der Höhe von Japan seinen einen Mast verloren«, sagte der alte Indianer von Gay Head einmal. Wie sein Schiff, das auch den Mast verloren hatte, hat er auch einen anderen Mast angemustert, ohne erst nach Hause zu kommen. Er spricht nur ungern davon.

Seine merkwürdige Stellung fiel mir auf. Auf jeder Seite des Achterdecks und dicht an den Bagientauen war ein Loch von einem halben Zoll Weite in die Schiffsplanke eingebohrt. Mit dem künstlichen Bein stand er in dem Loch, streckte einen Arm hoch und hielt sich an einem Haken fest. Er stand aufrecht da und sah über den auf- und abwogenden Bug in die Ferne. Aus seinem Blick sprach eine unerschrockene Tapferkeit und ein fester Wille, der sich durch nichts beugen ließ. Er sprach kein Wort. Auch sagten die Offiziere kein Wort zu ihm, wenn auch in ihren kleinsten Bewegungen und in den Falten ihres Gesichts das peinliche Gefühl zum Ausdruck kam, daß das unruhige Auge des Herrn auf ihnen ruhte. Der schwermütige Ahab stand mit der namenlosen Würde eines unsäglichen Wehs, das mit königlicher Haltung ertragen wurde.

Bald darauf zog er sich nach seinem ersten Besuch in der freien Luft wieder in die Schiffskabine zurück. Aber nach diesem Morgen zeigte er sich jeden Tag der Mannschaft. Er stand entweder an der bestimmten Stelle oder saß auf seinem Schemel aus Walfischbein. Manchmal ging er auch mit seinem schweren Schritt auf dem Deck herum. Als der Himmel sich aufklärte und weniger schwermütig aussah, wurde er mehr und mehr ein Einsiedler, als ob der bleiche Schein des Winters ihn auf der See abgesondert hätte. Und so geschah es nach und nach, daß er fast immer draußen war. Aber was er sagte oder was er auf Deck tat, auf dem schließlich die Sonne leuchtete, schien keinen besonderen Sinn zu haben. Der »Pequod« machte jetzt nur eine Überfahrt, er war noch nicht auf einer richtigen Kreuzerfahrt. Den Maaten waren fast alle Vorbereitungen zur Walfischjagd überlassen. Für den Kapitän Ahab war also nichts zu tun, auch brauchte er nichts zu befehlen. So hingen denn die Wolken auf der Stirn des Kapitäns, Schicht auf Schicht, so wie sich die Wolken immer den höchsten Gipfel aussuchen.

Trotzdem schien das eindrucksvolle, warme, heitere Ferienwetter, in das wir kamen, ihn allmählich aus seiner Schwermut aufzurütteln. Wenn der April und der Mai wie zwei rotbäckige, tanzende Mädchen in die winterlichen, griesgrämigen Wälder kommen, so wird auch schließlich die alte, rauhe, von Blitzen heimgesuchte Eiche einige grüne Sprößlinge treiben, um den lustigen Besuch willkommen zu heißen. So reagierte auch Ahab schließlich ein wenig auf das lustige Treiben der jungfräulichen Lüfte. Mehr als einmal leuchtete sein Blick auf, und bei einem anderen würde auf demselben Gesicht ein Lächeln sichtbar geworden sein.

KAPITEL 13

Einige Tage vergingen und das Eis und die Eisberge verschwanden am Achterdeck. Da fuhr der »Pequod« durch den leuchtenden Frühling von Quito, der an der Schwelle des August in der tropischen Zone seit ewiger Zeit nahezu zur Herrschaft kommt. Die warmen, wenn auch noch ein wenig kühlen, klaren, duftenden und von aller Pracht überquellenden Tage waren wie kristallene Becher, die mit persischem Sorbet gefüllt sind, und in die man Schneewasser von Rosenduft getan hat. Die sternbedeckten und herrlichen Nächte waren wie stolze Damen in Sammetkleidern, mit Juwelenschmuck, die daheim in Stolz und Einsamkeit an ihre fernen Grafen, an die mit Goldhelmen versehenen Sonnen denken, die auf Abenteuer ausgezogen waren. Für einen Schlafenden war es schwer, sich zwischen solch lieblichen Tagen und solch herrlichen Nächten zu entscheiden. Aber aller Zauber des nicht nachlassenden wundervollen Wetters beeinflußte nicht nur die äußere Welt, er gab auch der Seele neue Spannkraft, besonders wenn die milden Abendstunden kamen. Dann trieb die Erinnerung ihre Kristalle, wie sich an stillen Dämmerabenden das helle Eis am leichtesten bildet. Und ganz besonders zeigte sich dieser Einfluß bei Ahab.

Das Alter findet nie rechten Schlaf und ist immer auf dem Posten. Je länger man mit dem Leben verknüpft ist, um so weniger hat man mit dem zu tun, was wie der Tod aussieht. Unter den Kommandanten verlassen die alten Graubärte am häufigsten ihre Koje, um das in den Mantel der Nacht gehüllte Deck zu besuchen. Bei Ahab war es genau so. Er schien sich nun sehr viel in der freien Luft aufzuhalten, und zwar galten seine Besuche mehr der Schiffskabine, als dem offenen Deck, das er von der Kajüte aus betreten mußte. »Es kommt einem so vor, als ob man in sein eigenes Grab marschierte,« brummte er vor sich hin, »wenn ein alter Kapitän wie ich zu diesem engen Loch heruntersteigt.«

Wenn die Nachtwachen bestimmt waren, lösten die Leute an Deck die anderen, die unten im Schlaf lagen, ab. Wenn ein Tau am Vorderdeck hochgezogen werden mußte, so warfen es die Matrosen nicht rücksichtslos wie am Tage herab, sondern ließen es mit der allergrößten Vorsicht an den bestimmten Platz herabfallen, um ja nicht den Schlaf ihrer Schiffskameraden zu stören. Als dies zur allgemeinen Regel wurde, saß auch der stille Steuermann in aller Ruhe da und sah nach dem Kabinenloch. Und bald darauf tauchte auch der Alte auf und hielt sich an dem eisernen Geländer fest, um seinem lahmen Bein etwas nachzuhelfen.

Eine gewisse Menschlichkeit mußte man ihm zuerkennen. Er legte keinen Wert darauf, zu solchen Zeiten das Achterdeck zu kontrollieren. Die müden Maaten hätte das Klappern seines elfenbeinernen Ganges schwere Träume gekostet, und sie hätten an die zermalmenden Zähne des Haies gedacht. Aber einmal dachte er in seiner Schwermut nicht an solche alltäglichen Dinge. Als er das Schiff vom Heck bis zum Hauptmast mit seinem schweren Tritt durchmaß, kam Stubb, der alte zweite Maat, von unten herauf. Mit seinem unbedachtsamen und geringschätzigen Humor wies er darauf hin, daß man nichts dagegen haben könne, wenn der Kapitän Ahab auf den Planken an Deck spazieren ginge. Aber das Geräusch ließe sich doch leicht dämpfen, und er wies etwas undeutlich und zögernd auf ein Stück Hanf vom Schiffstau hin, das man leicht um den elfenbeinernen Fuß wickeln könnte. Stubb, da hast du unseren Ahab aber schlecht gekannt!

»Bin ich denn eine Kanonenkugel, Stubb,« sagte Ahab, »daß du mich auf diese Weise in Watte wickeln willst? Aber kümmere dich um deine Sachen! Mach, daß du in dein Loch kommst! Da könnt ihr euch eure Bettdecke mit Watte vollpacken. Los, Hund, kusch dich!« Der Zornesausbruch des Alten, der so ganz unerwartet kam, machte Stubb einen Augenblick sprachlos. Da sagte er in der Erregung: »Ich bin es nicht gewohnt, Kapitän, daß man mir gegenüber solche Ausdrücke gebraucht.«

»Weg!« knurrte Ahab zwischen den Zähnen und ging fort, um einem Zornesausbruch aus dem Wege zu gehen. »Bis jetzt hat man mich noch nicht einen Hund genannt«, sagte Stubb, der nun etwas Mut gefaßt hatte. »Dann laß dir gesagt sein, daß du ein Affe, ein Maultier und ein Esel bist, und daß du dich fortscheren sollst!« Bei diesen Worten ging Ahab mit einem solchen Ausdruck des verhaltenen Zornes auf ihn zu, daß Stubb unwillkürlich ein paar Schritte zurückging.

»Ich habe immer noch jedem tüchtig herausgegeben«, brummte Stubb, als er wieder in das Kabinenloch herabstieg. »Das kommt mir ja seltsam vor. Halt! Ich weiß nicht, was ich tun soll, soll ich zurückgehen und ihm eins zwischen die Zähne schlagen, oder soll ich - was für ein blödsinniger Einfall! - vor ihm niederknien und ihn um Verzeihung bitten. Das wäre denn das allererstemal! Es ist wirklich seltsam! Vorn und hinten betrachtet, ist das der merkwürdigste Alte, mit dem ich jemals zur See gefahren bin. Wie er mich ansah, als ob ihm Blitze aus den Augen schössen. Ist er am Ende wahnsinnig? Sicher ist da etwas nicht in Ordnung. Er liegt nur drei Stunden im Bett, und dann schläft er noch nicht einmal. Hat der Lausejunge, der Steward, mir nicht gesagt, daß seine Hängematte alle Morgen zerknüllt und durcheinandergebracht ist, daß das Bettuch an das Fußende getreten und die Bettdecke auf einen Haufen zusammengeknüllt ist, daß das Kissen schrecklich heiß ist, als ob ein heißer Backstein darauf gelegen hätte? Das muß ja ein merkwürdig heißblütiger Alter sein.

Das reine Rätsel! Ich möchte bloß mal wissen, warum er jede Nacht, wie der Junge erzählt, hinten in den Kielraum geht, was er da nur zu suchen hat? Ist das nicht merkwürdig?«

KAPITEL 14

Als Stubb weg war, stand Ahab noch eine Zeitlang da und sah über die Reling. Dann rief er einen Matrosen von der Wache und schickte ihn nach unten, damit er den Schemel aus Walfischbein und die Pfeife hole. Er zündete die Pfeife an der Lampe im Kompaßhäuschen an und stellte den Schemel an der Schlagseite des Decks auf, setzte sich hin und fing an zu rauchen.

Wie die alten Schriften sagen, wurden die Throne der seefahrenden dänischen Könige in altnordischer Zeit aus den Hauern des Narwals hergestellt. Wenn man Ahab auf seinem Dreifuß aus Walfischbein dasitzen sah, wirkte er wie ein leibhaftiger König! Wie ein Khan in seinem Zelt und ein König des Meeres, so saß Ahab, der Herrscher der Leviathans, da! Einige Minuten vergingen. Der dicke Rauch kam in schnellen Zügen aus dem Munde und ging ihm wieder ins Gesicht. »Was ist denn los?« sagte er schließlich für sich hin und nahm das Rohr aus dem Munde. »Das Rauchen bekommt mir nicht mehr. Meine schöne Pfeife! Wie schlecht muß es mir gehen, wenn du mir nicht mehr schmeckst! Hier habe ich mich abgequält, ohne ein Vergnügen dran zu finden, und habe gegen den Wind, ohne es zu merken, die ganze Zeit geraucht. Gegen den Wind, und habe so nervös gezogen, als ob die letzten Züge einem wie bei einem sterbenden Wal die allergrößte Mühe kosteten. Was ist denn nur mit meiner Pfeife los? Sie soll einen heiter stimmen und milde weiße Wolken auf die milden weißen Haare wehen und nicht auf so graue und altersschwache Spiere, wie ich sie habe. Ich will das Rauchen lassen.-«

Damit warf er die noch brennende Pfeife ins Meer. Das Feuer zischte in den Wogen, und im selben Augenblick fuhr das Schiff durch die Wasserblase, die von der sinkenden Pfeife ausgegangen war. Wankenden Schrittes ging Ahab über das Deck, und der Hut hing ihm weit herab.

KAPITEL 15

Es ist Mittag. Der Steward, der junge Bursche, steckt sein bleiches Gesicht durch die Kajütenluke und sagt seinem Herrn und Meister das Mittagessen an. Der Herr sitzt in einem Achterdeckboot auf der Leeseite und hat gerade eine Sonnenmessung vorgenommen. Er rechnet die Breite auf dem glatten Täfelchen mit dem Medaillon aus, das für den täglichen Gebrauch oben auf seinem künstlichen Bein liegt. Er gibt anscheinend gar nicht mal acht auf die Meldung, und man könnte meinen, der düstere Ahab hätte gar nichts gehört. Aber dann faßt er an die Kreuzwanten und schwingt sich auf Deck und sagt mit gleichmütiger unfreundlicher Stimme: »Essen, Starbuck.« Damit verschwindet er in der Kabine.

Als das letzte Geräusch von dem Schritt des Sultans verklungen ist und Starbuck, sein erster Emir, die Gewißheit hat, daß der Alte Platz genommen hat, erwacht er aus seiner Gleichgültigkeit, geht ein paarmal auf den Planken hin und her, sieht noch mal nach dem Kompaß und sagt ziemlich freundlich: »Essen, Stubb!« und geht auch in die Kajüte.

Der zweite Emir kommt schlendernd auch aus der Takelage hervor, packt die Brasse, um zu sehen, ob auch alles in Ordnung ist, nimmt die alte Last auf und folgt mit der Aufforderung: »Essen, Flask!« den anderen nach.

Nun kommt sich auch der dritte Emir, als er auf dem Achterdeck allein ist, merkwürdig erleichtert vor. Er winkt nach allen Richtungen freundlich um sich, stößt die Schuhe von den Füßen und läßt mit der Hornpfeife einen scharfen Ton gerade über dem Kopf des Sultans ertönen. Dann befestigt er die Mütze oben an den Kreuzmars und geht ausgelassen nach unten. Aber bevor er in die Tür der Kajüte eintritt, bleibt er einen Augenblick stehen und setzt ein neues Gesicht auf. Dann tritt der sonst so unabhängige muntere kleine Flask vor den König Ahab in der Haltung von Abjectus, seines Sklaven. Unter den vielen Seltsamkeiten der erkünstelt wirkenden Seemannsbräuche ist auch zu erwähnen, daß die Offiziere auf dem freien Deck ihre Haltung gegenüber dem Kommandanten wahren und ihm Trotz bieten, wenn sie herausgefordert werden. Aber es ist zehn zu eins zu wetten, daß sie demütig und unterwürfig ihm gegenübertreten, wenn sie im nächsten Augenblick in die Kajüte des Kommandanten hinuntergehen und ihre gewöhnliche Mahlzeit mit ihm einnehmen, und er oben am Tische sitzt. Das ist eine wunderbare und manchmal reichlich komische Geschichte.

Am wenigsten zu sagen hatte der kleine Flask. Er war der jüngste Sohn und in dieser ernsten Familie ein kleiner Knirps. Er bekam die Knochen des eingesalzenen Rindfleisches, und er hätte doch die Oberschenkel haben müssen. Man durfte nicht annehmen, daß Flask sich hätte selbst bedienen können. Das wäre ja so viel gewesen, wie der allerschwerste Diebstahl. Wenn er sich bei Tisch selbst bedient hätte, hätte er unter den anständigen Leuten nicht mehr den Kopf aufrechthalten dürfen. Es war merkwürdig, daß Ahab ihm nie ein Verbot erteilte. Und wenn Flask sich selbst bedient hätte, so hätte es Ahab möglicherweise gar nicht einmal bemerkt. Am allerwenigsten wäre es Flask eingefallen, Butter aufzustreichen. Wie er dazu kam, kann man nicht recht sagen. Vielleicht glaubte er, die Besitzer des Schiffes verwehrten es ihm, oder seine helle und sonnige Gesichtsfarbe könnte dadurch entstellt werden. Oder aber es geschah darum, weil er annahm, daß die Butter im Ozean, wo es keine Märkte gab, eine Prämie vorstellte und einem Mann im subalternen Dienstverhältnis nicht zukam. Jedenfalls nahm der arme Flask keine Butter!

Dann noch etwas anderes: Flask mußte als letzter zu Tisch gehen und als erster aufstehen. Dadurch war ihm die Zeit arg beschnitten. Starbuck und Stubb standen zuerst auf, und sie durften sich auch aufs Ohr legen. Wenn Stubb, der nur ein klein wenig mehr als Flask war, zufällig nur wenig Appetit hatte, und es ihm einfiel, mit dem Essen aufzuhören, so mußte Flask sich beeilen und bekam nur sehr wenig zu essen; denn es widersprach einem geheiligten Brauch, daß Stubb vor Flask auf Deck ging.

Seit Flask zur Würde eines Offiziers aufgestiegen war, wußte er, was richtiger Hunger war. Wenn er etwas aß, so war er nicht gesättigt und schleppte einen ewigen Hunger mit sich herum. Frieden und Ruhe, dachte Flask, kennt mein Magen nicht mehr. Ich bin Offizier, aber wie gern möchte ich in der Vorderkajüte ein gehöriges Stück Rindfleisch der alten Sorte essen, wie ich es früher zu tun pflegte, als ich noch vor'm Mast war. Das hat man von der Beförderung. Das ist der Ruhm mit seiner Eitelkeit und das ist der Irrsinn des Lebens!

Ahab und seine drei Maate gehörten zum sogenannten ersten Tisch in der Kabine. Wenn sie gingen, wobei sie sich in umgekehrter Reihenfolge wie bei der Ankunft aufstellten, wurde das Tischtuch aus Segelleinwand gesäubert oder auf eilige Anforderung von dem bleichen Steward wieder gebrauchsfähig gemacht. Darauf wurden die drei Harpuniere zur Tafel gebeten.

Im merkwürdigen Gegensatz zu dem schwer zu ertragenden Zwang und unsichtbaren Despotentum am Tisch des Kapitäns stand die ungenierte Freiheit und Behaglichkeit der niedergestellten Burschen, der Harpuniere. Während ihre Herren vor dem Geräusch ihrer eigenen Gaumen Angst zu haben schienen, kauten die Harpuniere ihr Essen mit einer Wollust, daß es ein Vergnügen war. Sie saßen wie Lords zu Tisch. Sie füllten ihre Bäuche wie die Schiffe in Indien, die den ganzen Tag Gewürze laden. Queequeg und Tashtego hatten solch blendenden Appetit, daß der bleiche Schiffsjunge verschiedene Male ein großes Lendenstück, das man anscheinend aus dem besten Teil eines mächtigen Ochsen herausgeschnitten hatte, heranschaffen mußte, um die leeren Räume, die von der früheren Mahlzeit zurückgeblieben waren, auszufüllen. Einmal fiel es Daggoo ein, dem Gedächtnis des Jungen dadurch etwas nachzuhelfen, daß er ihn anpackte und ihn mit dem Kopf gegen eine große leere Tonne stieß. Und Tashtego zeichnete mit dem Messer den Kreis ab, wo er ihn skalpieren wollte. Der bleiche Junge war reichlich nervös, und man konnte diesem Milchgesicht leicht einen Schrecken einjagen: dieser Mischung von bankerottgegangenem Bäcker und Krankenschwester! Sein ganzes Leben lang war er in ständiger Aufregung, er mußte den schrecklichen Ahab ertragen und ebenso die lärmenden, regelmäßig auf Besuch kommenden drei Wilden. Wenn er sah, daß die Harpuniere alles hatten, was sie brauchten, entwich er ihren Schlingen und kroch in die kleine Pantry nebenan. Von dort aus schaute er dann hinter den Vorhängen der Tür angstvoll hervor, bis alles vorbei war.

Es war ein prächtiger Anblick, Queequeg Tashtego gegenüber sitzen zu sehen, wie er seine gefeilten Zähne denen des Indianers gegenüberhielt. Schräg gegenüber saß Daggoo auf dem Boden; denn eine Bank würde für seinen Kopf mit der schwarzen Feder schlecht gepaßt haben. Bei jeder Bewegung mit den kolossalen Gliedern wurde die niedrige Kabine in Erschütterung versetzt, als ob ein afrikanischer Elefant als Passagier aufs Schiff gegangen wäre.

Aber trotz alledem war der große Neger unglaublich mäßig, wenn nicht gar bescheiden. Es schien beinahe unmöglich, daß man bei so wenig Essen einen so breiten, herrenhaften und prächtigen Menschen am Leben erhalten könnte. Aber ohne Zweifel sog der edle Wilde die Luft in großen starken Zügen ein. Durch seine weiten Nasenlöcher schlürfte er das herrliche Leben dieser Welt in vollem Maße. Mit Fleisch oder Brot kann man keine Riesen schaffen oder ernähren.

Queequeg schmatzte beim Essen auf barbarische Weise mit den Lippen - es hörte sich schrecklich an -, so daß der ängstliche Schiffsjunge hinsah, ob auch nicht ein Abdruck von seinen Zähnen in seinen mageren Armen zu sehen wäre. Und wenn er hörte, wie Tashtego nach ihm langte, um seine Kunststücke zu zeigen, so hätte der einfältige Steward beinahe das Geschirr in seiner Speisekammer zerschlagen bei einem plötzlich auftretenden Ohnmachtsanfall. Die Harpuniere hatten für ihre Lanzen und sonstige Waffen Schleifsteine in den Taschen. Wenn es ihnen einfiel, bei Tisch in besonders auffälliger Weise die Messer zu schleifen, so war der knirschende Laut nicht dazu angetan, dem armen Küchenjungen Vertrauen einzuflößen. Wie konnte auch Queequeg vergessen, daß er früher, als er noch auf der Insel war, von dem Messer auf ganz besondere Weise Gebrauch gemacht hatte! Ja, armer Küchenjunge, man hat es als weißer Kellner schwer, wenn man Menschenfresser bedienen soll! Er hätte nicht eine Serviette auf dem Arm haben sollen, sondern einen Schild!

KAPITEL 16

Während des angenehmeren Wetters kam ich mit den anderen Matrosen in entsprechender Ablösung mit meiner ersten Mastwache an die Reihe.

Wenn das Schiff den Hafen verläßt, ist es bei den meisten amerikanischen Walschiffen üblich, zugleich die Mastspitzen mit einer Wache zu besetzen. Wenn das Schiff auch fünfzehntausend Seemeilen vor sich hat, bis es an sein Ziel kommt, und es nach einer Fahrt von drei, vier oder fünf Jahren leer heimwärts fährt, so läßt man die Wache auf dem Mast doch bis zuletzt. Bevor nicht die Skisegel unter den Kirchtürmen des Hafens auftauchen, gibt das Schiff die Hoffnung nicht auf, noch einen Walfisch zu fangen.

Die drei Mastspitzen werden von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang besetzt gehalten. Die Matrosen lösen sich gegenseitig ab, und zwar alle zwei Stunden. Bei dem herrlichen Wetter in den Tropen ist der Aufenthalt dort oben ein Vergnügen. Für einen nachdenklichen und für schöne Träume empfänglichen Menschen ist es sogar ein Entzücken. Hundert Fuß über dem stillen Deck stehst du da und schreitest durch die Tiefe, als ob die Masten riesenhafte Stelzen wären. Unter dir und zwischen deinen Beinen schwimmen die größten Ungeheuer des Meeres, wie die Schiffe einstmals zwischen den Beinen der berühmten Kolossalfigur auf Rhodos hindurchsegelten. Da stehst du da und hast den Blick in das unendliche Meer verloren. Das träumerische Schiff rollt lässig durch die Wogen, und die schläfrigen Handelswinde wehen. Alles ist dazu angetan, dich in den Zustand der Faulheit zu versetzen. Bei dem Walfischleben in der tropischen Welt erlebst du meistens eine herrliche Ereignislosigkeit. Du hörst keine Nachrichten, du liest keine Zeitungen, und du brauchst dich nicht durch die abgeschmacktesten Gemeinplätze unnötig aufregen zu lassen. Dich quälen keine in Bankerott geratenen Staatspapiere und keine gefallenen Aktien. Du brauchst dir keine Gedanken darüber zu machen, was du zu Mittag kochen sollst; denn was du für drei Jahre und darüber brauchst, ist aufs angenehmste in Fässern verwahrt, und dein Fahrgeld ist keinen Schwankungen unterworfen.

Wenn man drei oder vier Jahre auf einem Walschiff in der Südsee gefahren ist, so hat man insgesamt wohl mehrere Monate oben am Mast zugebracht. Es ist ja jammerschade, daß man den Ort, an dem man einen guten Teil seines mit der Natur so eng verbundenen Lebens verbringt, so unbehaglich und unwohnlich eingerichtet hat. Es kommt kein gemütliches Gefühl auf, wie es ein Bett, eine Hängematte, eine Sänfte, ein Schilderhaus, ein Pult, eine Kutsche oder wie es so viele kleine und niedliche Vorrichtungen verleihen, in die sich die Menschen zeitweilig vor der Welt zurückziehen. Der gewöhnliche Standort ist die Mastspitze, wo man auf zwei parallel gerichteten Stangen steht. Im Anfang hat man das Gefühl, als ob man auf spitzen Ochsenhörnern stände. Bei kaltem Wetter hat man ja ein Haus in Gestalt des Wachtmantels. Aber der dickste Wachtmantel bedeutet nicht mehr als ein unbekleideter Körper. Wie die Seele in das Gehäuse des Fleisches eingeschlossen ist und keine Bewegungsfreiheit hat, und wenn sie hinaus will, Gefahr läuft, zugrunde zu gehen, wie ein unerfahrener Bergsteiger in den schneebedeckten Alpen zur Winterszeit, so ist ein Wachtmantel nicht mehr als ein Umschlag oder ein Futteral, das einen einschließt.

Es ist sehr schade, daß es an den Mastspitzen eines Walschiffes der Südsee nicht die beneidenswerten kleinen Zelte gibt, die sogenannten Rabennester, in denen die Beobachter eines Grönlandfahrers gegen die Unbilden des kalten Wetters geschützt sind. Es gibt eine Erzählung von Kapitän Sleet mit dem Titel »Eine Fahrt durch die Eisberge zur Aufsuchung des Grönlandwales, mit der besonderen Absicht, die verlorenen Eiskolonien des alten Grönlands wieder zu entdecken.« In diesem prächtigen Buch haben alle Beobachter am Mast ihren Standpunkt in dem kürzlich erfundenen Rabennest des Glacier, wie das Schiff des Kapitäns Sleet hieß. Er nannte es sich selbst zu Ehren Sleets Rabennest.

Sleets Rabennest hat die Form eines großen Fasses. Nach oben hin ist es offen, wo ein beweglicher Seitenschirm angebracht ist, um sich den Kopf gegen den heftigen Sturm zu schützen. Es ist an der Spitze des Mastes, und man muß durch eine Falluke von unten hineinsteigen.

Wenn wir Südsee-Walfischfänger nicht so gemütlich eingerichtet sind wie der Kapitän Sleet und seine Grönlandfahrer, so wird dieser Nachteil durch die im großen Gegensatz dazu stehende Heiterkeit der verlockenden Meere aufgewogen. Wenn ich in völliger Muße die Takelage hinaufkletterte und mich oben einen Augenblick ausruhte, um mit Queequeg oder mit einem anderen, der gerade frei war, ein Gespräch zu führen, dann stieg ich etwas höher und schlug das eine Bein über die Spiere des Toppsegels, genoß die Aussicht über die grüne Meeresfläche und kletterte dann zu meinem höchsten Bestimmungsort hinauf.

Wenn ich mich frei aussprechen darf, so muß ich bekennen, daß ich ein kläglicher Wachtposten war. Wenn einer das Unendlichkeitsproblem wie ich in der Brust trägt, wie konnte ich da meinen Verpflichtungen nachkommen und den ständigen Befehl der Walschiffe ausführen. »Hab' das Wetter im Auge und mach' jederzeit Meldung!«

Laßt mich an dieser Stelle eine Mahnung an euch richten, ihr Schiffsbesitzer von Nantucket. Nehmt keinen jungen Mann mit dünnen Augenbrauen und hohlen Augen auf euren wachsamen Fischereien an! Er ist unfruchtbarem Nachdenken ausgeliefert, und wenn er sich anbietet, hat er den Phädon und nicht die Bugrinne im Kopf. Nehmt euch vor solch einem Kerl in acht. Man muß die Wale gesehen haben, bevor man sie tötet. Solch ein blickverlorener Jünger Platos fährt zehnmal um die Welt und macht euch nicht um eine Pinte Öl reicher. Diese Ermahnungen sind heute wohl angebracht. Die Walfischerei ist heute ein Asyl für viele romantisch veranlagte, melancholische und geistesabwesende junge Leute, die einen Abscheu vor der Last des bürgerlichen Berufes haben und bei Teer und Fischflosse Befriedigung suchen!

»Nun, du Affe,« sagt ein Harpunier zu einem von ihnen, »wir sind nun drei Jahre lang am Kreuzen und du hast noch keinen Wal gemeldet. Wale sind schwer zu finden, wie Stecknadelköpfe, wenn du auf Wache bist!« Vielleicht sind sie es auch; aber er ist in eine opiumähnliche Gleichgültigkeit und leere Träumerei versunken. Zugleich schläfern dem geistesabwesenden Jüngling die betörenden Wellen mit ihrem gleichen Rhythmus die Gedanken ein, so daß er schließlich seine Identität verliert. Er nimmt den geheimnisvollen Ozean zu seinen Füßen für das sichtbare Bild der tiefen blauen und unergründlichen Seele, die den Menschen und die Natur durchdringt. In diesem Zustand ebbt dein Geist dahin zurück, woher er kam und rinnt durch die Schranken von Zeit und Raum.

KAPITEL 17

Kurz nachdem die Sache mit der Pfeife passiert war, bald nach dem Frühstück, ging Ahab, wie es seine Gewohnheit war, über das Fallreep an Deck. Die meisten Kapitäne machen dann gewöhnlich ihren Spaziergang, wie die Landjunker in entsprechender Gewohnheit ein paarmal im Garten auf und abgehen.

Man hörte bald seinen lauten Gang mit dem künstlichen Bein. Er marschierte auf den Planken mit dem allen so vertrauten Tritt, daß die Bretter die merkwürdige Spur seines Weges wie ein geologisches Gestein aufzeichneten. Wer schon mal aufmerksam auf seine durchfurchte Stirn gesehen hatte, konnte auch merkwürdige Gangeindrücke darin feststellen. Die Eindrücke, die sein unruhiger, in fortwährender Bewegung befindlicher Geist darin abgezeichnet hatte.

»Haben Sie es bemerkt, Flask?« flüsterte Stubb. »Das Küken im Ei pickt schon an der Schale. Bald wird es auskommen!«

Die Stunden schleppten sich so dahin. Ahab schloß sich wieder in seine Kajüte ein, und als er dann von neuem auf Deck kam, hatte sein Blick dieselbe zweckbewußte Starrheit.

Bis zum Ende des Tages zog es sich hin. Plötzlich blieb er am Schiffsrumpf stehen und steckte sein künstliches Bein in das eingebohrte Loch in der Schiffsplanke. Faßte mit einer Hand ein Stück Segel und befahl Starbuck, alles auf das Achterdeck zu schicken.

»Kapitän!« sagte der Maat. Er war über einen Befehl erstaunt, der selten oder nie, höchstens in einem außergewöhnlichen Falle an Bord eines Schiffes gegeben wurde. »Jedermann soll an Achterdeck!« wiederholte Ahab. »Von den Masten soll alles runterkommen!«

Als die ganze Gesellschaft vom Schiff versammelt war, sahen ihn neugierige und verständnislose Gesichter an. Ahab sah aus wie der Horizont, wenn ein Sturmwetter heraufzieht. Nachdem er schnell einen Blick über das Schiffsgerüst geworfen und die Augen auf die Mannschaft gerichtet hatte, verließ er seinen gewöhnlichen Standort. Als ob kein Mensch bei ihm wäre, nahm er seinen schweren Rundgang auf Deck wieder auf. Mit gebeugtem Kopf und in den Nacken gezogenem Hut ging er weiter und achtete nicht auf das erstaunte Geflüster der Leute. Da flüsterte Stubb Flask heimlich zu, daß Ahab sie nur herbeibefohlen hätte, um ihnen das Schauspiel eines Fußmarsches zu geben. Aber es dauerte nicht lange, da blieb er stehen und schrie mit lauter Stimme: »Was tut ihr, wenn ihr einen Wal seht, Leute?«

»Wir melden ihn an«, war die unmittelbare Antwort von einem Haufen massiger Stimmen. »Gut!« rief Ahab und gab durch den Ton seine Zufriedenheit zu erkennen. Er hatte die freudige Lebhaftigkeit bemerkt, in die die unerwartete Frage sie so magnetisch versetzt hatte. »Und was tut ihr dann?« »Wir lassen die Boote 'runter, und dann geht's an ihn!« »Und in welchem Takt rudert ihr dann, Leute?« »Ein toter Wal oder ein zerschelltes Boot!« Bei jedem Zuruf nahm die Miene des Alten immer mehr einen seltsamen und ungewöhnlich erfreuten Ausdruck als Zeichen der Zustimmung an. Indes sahen sich die Matrosen neugierig an, als ob sie sich darüber wunderten, daß sie über so selbstverständliche Fragen in Erregung gerieten.

Aber die Erregung wuchs, als Ahab sich wieder mit seinem künstlichen Bein in das Loch in der Schiffsplanke zurückzog, sich mit der einen Hand am Segel gerade aufrichtete und sich folgendermaßen an sie wandte:

»Ihr Leute vom Mast habt früher schon gehört, daß ich Befehle wegen eines weißen Wals gegeben habe. Aufgepaßt! Seht ihr diese spanische Goldunze?« - und damit hielt er eine große glänzende Münze in die Sonne - »es ist ein Sechzehndollarstück, Leute. Seht ihr sie? Starbuck, reichen Sie mir mal den Topphammer!«

Als der Maat den Hammer holte, rieb Ahab, ohne ein Wort zu sprechen, das Goldstück an seinen Rockschößen, als ob er den Glanz verstärken wollte. Ohne ein Wort zu sagen, brummte er etwas vor sich hin und brachte einen unartikulierten Ton hervor, der das mechanische Geräusch der Räder seiner Lebenskraft zu sein schien.

Dann ging er mit dem von Starbuck gereichten Hammer auf den Hauptmast zu, hielt das Goldstück mit der anderen Hand und rief mit erhobener Stimme: »Wer mir einen Wal mit einem weißen Kopf meldet, der eine gerunzelte Stirn und einen eingedrückten Unterkiefer hat, wer mir den Wal mit dem weißen Kopf meldet, dem an der Steuerbordflosse drei Löcher eingebohrt sind - hersehen! Wer von euch mir diesen weißen Wal meldet, soll dieses Goldstück haben, Jungens!«

»Hurra!« riefen die Matrosen und bejubelten den Vorgang, wie das Goldstück an den Mast genagelt wurde. »Es ist ein weißer Wal, hört ihr!« schloß Ahab, als er den Hammer herunternahm. »Ein weißer Wal. Habt ihn wohl im Auge! Wenn ihr etwas Weißes im Wasser seht, paßt besonders auf! Wenn ihr nur eine Schwanzflosse seht, so meldet es.«

Tashtego, Daggoo und Queequeg hatten mit größerem Interesse und Staunen zugesehen als die übrigen. Als von der gerunzelten Stirn und dem eingedrückten Unterkiefer die Rede war, waren sie vor Schrecken aufgefahren, als ob jeder durch eine besondere Erinnerung in Aufregung versetzt worden wäre.

»Kapitän Ahab«, sagte Tashtego. »Der weiße Wal muß derselbe sein, den einige Moby-Dick nennen.« »Moby-Dick?« rief Ahab. »Kennen Sie denn den Wal, Tash?« »Fächelt er nicht so merkwürdig mit dem Schwanz, wenn er untertaucht?« sagte der Mann von Gay Head bedächtig.

»Und hat er nicht auch eine merkwürdige Fontäne?« sagte Daggoo, »eine so buschige, und ist er nicht für einen Spermwal unglaublich schnell, Kapitän?« »Und er haben eins, zwei, drei, sehr viele Eisen in seinem Fell, Kapitän!« rief Queequeg abgerissen aus, »und wie« er suchte nach einem Wort und machte mit der Hand eine Bewegung, als ob er eine Flasche aufziehen wollte. »Geradeso!«

»Wie ein Korkzieher!« rief Ahab. »Ja, Queequeg. Die zerbrochenen Harpunen stecken in seinem Leibe. Ja, Daggoo, seine Fontäne ist sehr groß, und hat ein Büschel, das wie eine Garbe Weizen aussieht, und ist weiß wie ein Haufen Schafwolle in Nantucket nach der Schafschur im Herbst. Ja, Tashtego, er fächelt mit dem Schwanz wie ein zerrissenes Klüversegel im Sturm. Tod und Teufel, Leute! Es ist Moby-Dick, den ihr gesehen habt! Moby-Dick! Wirklich Moby-Dick!«

»Kapitän Ahab«, sagte Starbuck, der mit Stubb und Flask seinen Herrn mit wachsendem Erstaunen angesehen hatte. Es kam ihm plötzlich ein Gedanke, der das ganze Wunder zu erklären schien. »Kapitän Ahab, ich habe von Moby-Dick gehört. Aber es war nicht Moby-Dick, der dir das Bein abgerissen hat.«

»Woher weißt du das?« rief Ahab. Und nach einer Pause: »Ja, Starbuck, ja, kommt alle um mich herum, Jungens. Moby-Dick war es, der mir den einen Mast abgerissen hat. Moby-Dick hat mir zu dem schrecklichen Stumpf verholfen, auf dem ich jetzt dastehe. Ja!« rief er mit furchtbarem lauten tierischen Schluchzen, das dem Laute eines todwunden Elches glich. »Ja, ja! Es war der verfluchte weiße Wal, der mir das Bein abrasiert und für immer einen armen Krüppel aus mir gemacht hat.« Dann hob er beide Arme und rief in seiner Erregung die maßlose Verwünschung aus: »Ja, ja. ich will ihn lieber um das Kap der guten Hoffnung herumjagen, um das Kap Horn und um den norwegischen Maelstrom und durch die Flammen der Hölle, als daß ich ihn aufgebe!! Und aus diesem Grunde seid ihr eingeschifft worden, Leute! Und ihr sollt den weißen Wal zu beiden Seiten des Landes und auf der ganzen Erde jagen, bis er schwarzes Blut spuckt und nicht mehr weiter kann! Wollt ihr nun eure Hände an dieses Werk legen? Ihr seht mir tapfer aus!«

»Ja! Ja!« riefen die Harpuniere und Matrosen und liefen dicht an den Kapitän heran, der in Ekstase redete. »Den weißen Wal scharf im Auge behalten! Eine scharfe Lanze für Moby-Dick!«

»Gott segne euch«, sagte er halb unter Schluchzen und halb als ermunternden Zuruf. »Gott segne euch, Leute. Steward, geh und besorge mir ein großes Maß Grog! Was machst du denn für ein langes Gesicht, Starbuck? Willst du den weißen Wal nicht jagen? Ist Moby-Dick nichts für dich?« »Wenn es sich um seinen eingedrückten Unterkiefer und alle anderen Kiefer des Todes handelt, soweit unser Geschäft damit etwas zu tun hat, mach' ich mit. Ich bin hier, um Walfische zu jagen, aber nicht, um die Rache meines Herrn zu befriedigen! Wieviele Fässer wird dir die Rache einbringen, wenn du ihn kriegst? Auf dem Markt in Nantucket wirst du nicht zuviel dabei herausholen!«

»Auf dem Markt in Nantucket? Pah! Aber komm näher, Starbuck, du verlangst einen weit niedrigeren Anteil. Wenn nach Geld gemessen werden soll und die ganze Welt mit Guineenstücken gespickt ist, dann laß dir gesagt sein, daß meine Rache eine große Prämie herausholen wird!« »Er wirft sich in die Brust,« flüsterte Stubb, »was soll das heißen? Es klingt wohl sehr laut, aber hohl.« »Sich an einem stumpfen Tier zu rächen,« rief Starbuck, »das dich in seinem blinden Instinkt niedergeworfen hat, ist Irrsinn! Daß man eines stumpfen Dinges wegen toll wird, kommt einem wie Gotteslästerung vor.«

»Pass' wohl auf, du mit deinem weit niedrigeren Anteil! Alle Dinge, die wir sehen, sind Masken aus Pappe. Bei jedem Ereignis, bei jeder Handlung kommt etwas zum Ausdruck, zu dem die Außenseite nur die Maske bildet. Wenn ein Mann einen Schlag ausführt, so muß er die Maske durchschlagen. Wie kann ein Gefangener entkommen, wenn er nicht durch die Mauer hindurchstößt? Diese Mauer ist für mich der Wal, der mir die Freiheit versperrt. Ich sehe ihn in seiner Stärke und Gefahr. Mit aller Bosheit, die ihm eigen ist. Sprich mir nicht von Gotteslästerung, Mann!! Ich würde nach der Sonne schlagen, wenn sie mir etwas getan hätte. Könnte das die Sonne tun, so stände mir das andere zu. Wer will mir das verwehren, Mann? Die Wahrheit kennt keine Schranken. Was siehst du mich an? Der Blick eines Tölpels ist unerträglicher als der des Teufels! Du wirst rot und wieder bleich, du scheinst vor meiner Hitze in Zorn geraten zu sein. Aber sieh her, Starbuck! Ich habe dich nicht erzürnen wollen. Was man im Zorn sagt, hebt sich von selbst auf. Die wilden Leoparden, die an nichts denken und vor nichts Respekt haben, sind auch da. Und sie könnten dir keine Gründe angeben, warum sie so heißblütig und wild sind. Denk' an die Mannschaft, Mann! Sind sie nicht mit Ahab wegen des Walfisches verbunden? Sieh dir Stubb an, wie der lacht! Sieh dir den Mann von Chile drüben an, er grinst, wenn er nur daran denkt. Und wenn du bei der allgemeinen Begeisterung gegen mich ankämpfst, Starbuck, was soll denn das heißen? Wenn auf dieser armseligen Fahrt die beste Lanze von ganz Nantucket geworfen werden muß, so wird doch Starbuck nicht zurückstehen, wo jeder am Vordermast seinen Wetzstein gepackt hat?« »Gott schütze mich und schütze uns alle«, sprach Starbuck langsam vor sich hin.

»Das Maß! Das Maß!« rief Ahab. Man reichte ihm den bis an den Rand gefüllten zinnernen Becher. Ahab wandte sich an die Harpuniere und befahl, die Waffen herzuholen. Er stellte sie bei der Ankerwinde vor sich auf; sie hatten die Harpunen in der Hand, und die drei Maate standen mit ihren Lanzen neben ihm, und die übrige Mannschaft bildete um sie herum einen Kreis. Einen Augenblick stand er da und sah jedem einzelnen scharf ins Auge. Die wilden Augen sahen ihn an, wie die blutunterlaufenen Augen der Präriewölfe ihren Führer ansehen, bevor er mit ihnen auf den Bison losstürmt, um nur zu bald in die verborgene Schlinge des Indianers zu fallen. »Trinkt und laßt herumgehen!« rief er und reichte das bis an den Rand gefüllte Maß dem nächsten Matrosen. »Die Mannschaft soll allein trinken! Laßt ihn weitergehen! Kurz angesetzt und große Schlucks, Leute! Es geht ja prächtig weiter! Gut gemacht; fast leer! So kam es her und so geht es weiter! Her damit! Nun ist er leer. Ihr kommt mir wie die Jahre vor, Leute! Erst schäumt es so von Leben, und dann ist es auf einmal vorbei. Steward, nochmal füllen!

Kommt nun her, ihr Braven! Ich habe euch alle hierherkommen lassen. Ihr Maate stellt euch mit euren Lanzen um mich herum, und ihr Harpuniere kommt mit euren Eisen, und ihr, wackere Seeleute, bildet einen Ring um mich, daß ich einem alten Seemannsbrauch meiner Väter aufs neue zum Leben verhelfe. Ihr werdet sehen - her mit dem Becher! Kommt her, Maate! Haltet eure Lanzen übereinander! Gut so. Laßt mich die scharfe Schneide berühren!« Damit faßte er die drei Lanzen an ihren scharfen Spitzen. Zu gleicher Zeit wanderte sein Blick von Starbuck zu Stubb und von Stubb zu Flask. Es schien, als ob er durch eine unbekannte innere Kraft sie in dieselbe Erregung versetzen wollte, wie es durch die Energie einer Leydener Flasche geschieht. Die drei Maate wichen vor seinem starken und mystischen Blick einen Schritt zurück. Stubb und Flask sahen seitwärts, und das ehrliche Auge von Starbuck blickte auf den Boden.

»Vergeblich!« rief Ahab. »Aber vielleicht ist es gut so. Hättet ihr drei den vollen Schlag mitgekriegt, so hätte mein Magnetismus euch vielleicht erschlagen. Vielleicht ist es nicht mal nötig gewesen. Die Lanzen herunter! Und nun, ihr Maate, ich ernenne euch zu den drei Mundschenken der drei heidnischen Herren, meiner tapferen Harpuniere. Weshalb sollte ich den Versuch nicht machen? Hat doch der große Papst die Füße von Bettlern gewaschen und seine Tiara als Wasserkanne benutzt. Schneidet die Riemen ab und streckt die Harpunen vor, ihr Harpuniere!« Die drei Harpuniere gehorchten stumm seinem Befehl und standen mit freigemachten Schneiden, die ungefähr drei Fuß lang waren, vor ihm. »Stecht mich nicht mit der scharfen Spitze! Kantet sie! Kennt ihr nicht den Schluß der Zeremonie? Gebt den Becher her! Nun, ihr Mundschenke, vorwärts! Haltet das Eisen her, während ich nachfülle!«

Damit ging er langsam von einem Offizier zum anderen und schüttete das heiße Wasser aus dem Becher über die hohlen Harpunenrücken. »Da steht ihr nun zu dreien da und laßt euch die mörderischen Kelche gefallen! Der Bund ist nun geschlossen, der unlösbare Bund! Ja, Starbuck, jetzt ist die Handlung vorbei. Trinkt, Harpuniere, trinkt und schwört: ›Tod dem Moby-Dick! Gott soll uns jagen, wenn wir nicht Moby-Dick bis zu seinem Tode jagen!‹« Man hob die langen ehernen Becher mit der Eisenspitze in die Höhe, und Rufe und Verwünschungen gegen den weißen Wal wurden laut. Unter einem Zischen stürzte man zu gleicher Zeit das heiße Getränk herunter. Starbuck wurde bleich, wandte sich um, und ein Schauder ergriff ihn. Der neugefüllte Becher wurde noch einmal herumgereicht unter der in Ekstase geratenen Mannschaft. Da erhob Ahab die eine Hand, die er noch frei hatte, worauf sich alle zerstreuten, und er selbst sich in seine Kabine zurückzog.

KAPITEL 18

Dämmerung. Am Hauptmast; Starbuck steht daran angelehnt: »Meine Seele ist nicht besiegt; sie ist viel mehr als das; sie ist zu Boden gedrückt, und noch dazu von einem Wahnsinnigen! Es ist nicht zu ertragen, daß gesunde Vernunft in solchem Fall die Waffen streckt. Aber er hat es mir gründlich gegeben und alle Vernunft aus mir weggeblasen! Ich habe sein schändliches Ende wohl vor Augen, und fühle, daß ich ihm dabei noch behilflich sein muß. Ob ich nun will oder nicht will: das Unaussprechliche hat mich mit ihm verbunden, und ich hänge wie an einem Kabel, von dem ich mich nicht losschneiden kann. Ich habe mein erbärmliches Amt vor Augen. Gehorchen und Rebellieren! Und noch übler ist es, wenn der Haß an Mitleid grenzt. In seinen Augen las ich ein düsteres Leid, das mich verzehren würde, wenn ich es hätte. Und doch ist Hoffnung vorhanden. Die Zeit nimmt wie die Flut einen langen Weg. Der verhaßte Wal muß in der runden Wasserwelt herumschwimmen, wie der kleine Goldfisch in der Glaskugel. Gott kann ihn von seinem Ziel, das eine Beleidigung des Himmels ist, abbringen. Ich wollte, daß mir das Herz leichter würde, aber es ist schwer wie Blei. Das ganze Uhrwerk meines Innern zieht nach unten. Das Herz ist das Kontrollgewicht. Mir fehlt der Schlüssel, um es wieder aufzuziehen.

(Man hört von der Vorderkajüte festliches Gelage.) Ach Gott, daß man mit solcher Mannschaft von Heiden, die kaum mit einer Menschenmutter in Berührung gekommen sind, fahren muß! Mit solchen, die von der Haiennatur des Meeres geboren sind! Der weiße Wal ist ihr Stammvater! Sieh da, das Höllengelage! Es ist vorn, und am Achterdeck ist unablässige Stille! Genau so scheint mir das Leben zu sein. Am vordersten Ende schießt der lustige Bug mit kecken Sprüngen durch das schäumende Meer und zieht den finsteren Ahab hinter sich her; in der Kajüte am Heck über dem toten Kielwasser und darüber brütet er vor sich hin und wird von den Wolfslauten des gurgelnden Wassers gejagt!

Das ewige Geheul ist entsetzlich! Ruhe, Ruhe, ihr da vom Festgelage! Und Wachen aufgestellt! Eine Stunde wie diese ist das Leben selbst, wo die Seele zu Boden geschlagen ist und Weisheit sammelt, so, wie wilde Dinge ohne Halt dazu gezwungen werden, als Nahrungsstoff zu dienen. Nun spüre ich den geheimen Schrecken, der in dir ist, Leben! Aber der Schrecken ist außer mir. Und mit dem Gefühl der Menschlichkeit will ich es versuchen und gegen die entsetzlichen Phantome der Zukunft ankämpfen! Ihr heiligen Mächte steht mir bei, haltet mich und gebt mir Kraft dazu!«

KAPITEL 19

Die erste Nachtwache. Oben am Vordermast.

(Stubb ist allein und bessert eine Brasse aus.)

»Ha, ha, ha, hem! So ist wenigstens meine Kehle rein. Darüber habe ich schon immer nachgegrübelt, und zu allerletzt komme ich nur zu einem Ha, Ha! Wie kommt das? Weil das Lachen die klügste und einfachste Antwort auf alles ist, was verdreht ist. Und komme, was will, ein Trost bleibt mir immer noch, der nie versagt: daß alles Bestimmung ist! Ich habe nicht das ganze Gespräch mit Starbuck angehört. Aber mir kam es so vor, als ob Starbuck ungefähr so aussah, wie neulich an einem Abend. Bestimmt hat der alte Mogul ihn auch behext. Ich habe es bemerkt und wußte das. Wenn ich die Gabe dazu gehabt hätte, so hätte ich das vorhersagen können, als ich nämlich seinen Schädel ansah, da bemerkte ich es. Nun, Stubb, kluger Stubb - das ist mein Beiname - nun, Stubb, was ist nun los? Er ist ein Leichnam! Ich kann nicht wissen, was kommen kann. Mag es nun sein, was es will, ich werde dazu lachen. Ein Schalk ist in allen entsetzlichen Dingen verborgen! Ich komme mir sehr ulkig vor! Fa, la, lirra, skirra! Was mein saftiger kleiner Birnbaum nun wohl zu Hause anfängt? Ob ihm wohl traurig zumute ist? Wahrscheinlich macht er den gerade angekommenen Harpunieren viel Spaß und weht lustig im Winde wie ein Fregattenwimpel, und so will ich auch sein! Fa, la, lirra, skirra!

Heute nacht wollen wir lustig sein Und saufen und viel schwatzen, Wie Perlen im Becher mit schäumendem Wein Am Lippenrand zerplatzen! Ist das nicht eine famose Strophe? Wer ruft da? Mister Starbuck? Ja, ja! (Zur Seite) Er ist mein Vorgesetzter, und er hat auch einen Vorgesetzten, wenn ich mich nicht irre. (Laut) Ja, ja! Bin gerade fertig, ich komme!«

KAPITEL 20

Ich gehörte auch zu der Mannschaft, die so laut gerufen hatte. Mein Eid war mit den Eiden der anderen zusammengeschweißt worden. Ich hatte besonders laut gerufen und meinen Eid besonders stark bekräftigt, weil ich in meinem tiefsten Innern Angst hatte. Ich hatte ein wildes, mystisches, mit Ahab sympathisierendes Gefühl. Ahabs unlöschbarer Kampfeszorn war auch der meinige. Mit gierigen Ohren vernahm ich die Geschichte von dem schrecklichen Ungeheuer, an dem uns zu rächen wir alle durch unsere furchtbaren Eide gelobt hatten. Eine Zeitlang vorher hatte der weiße Wal, der nie in Gesellschaft von anderen war, die ungastlichen Meere heimgesucht, die meist von den Pottwalfischern aufgesucht werden.

Aber nicht alle wußten, daß er existierte. Nur wenige hatten ihn aus eigener Erfahrung kennengelernt. Und die Zahl derjenigen, die sich mit ihm wirklich herumgeschlagen hatten, war nur klein. Im Anfang hatten sie ebenso kühn und unerschrocken, wie bei anderen Gelegenheiten, die Boote heruntergelassen, als ob es sich um einen gewöhnlichen Wal handelte. Aber dann waren schließlich immer mehr Unglücksfälle vorgekommen; man hatte von gebrochenen Gliedern, zerschlagenen Booten und abgerissenen Körperteilen, höchst bedenklichen Vorfällen gehört. Als so etwas wiederholt vorkam, hatte man hinter allen Schrecken Moby-Dick vermutet und sie auf sein Konto gesetzt. Es war so weit gekommen, daß viele tapfere Jäger es mit der Angst bekamen.

Der Pottwal zeichnet sich von allen anderen Walen auf schreckliche Weise aus. So hört man es schon in den ältesten Geschichten. Bis auf den heutigen Tag gibt es Leute, die sich bei einem Kampf mit einem Grönlandwal geschickt und klug benehmen. Sie würden aber vielleicht, weil es ihnen an Erfahrung fehlt, oder weil sie es sich nicht zutrauen, einen Kampf mit einem Pottwal ablehnen.

Und schon in legendarischen Zeiten hat er seinen Schatten vorausgeworfen. Bei Olassen und Povelson finden wir die Auffassung, daß er nicht nur den Schrecken jedes Lebewesens in der See bilde, sondern daß er unglaublich wild sei und fortwährend Durst auf Menschenblut habe. Noch bis auf Cuviers Zeiten herrscht diese Auffassung. In seiner Naturgeschichte erzählt der Baron, »daß alle Fische, auch die Haie, beim Anblick des Pottwales von dem allergrößten Schrecken ergriffen werden und oft in der Hast ihrer Flucht mit solcher Heftigkeit gegen die Felsen sausen, daß der Tod die unmittelbare Folge ist.« Die allgemeinen Erfahrungen mögen solche Berichte wohl etwas mildern. Aber die Schrecklichkeit des Untiers, die bis zum Blutdurst geht, wenn es auch ein Aberglaube ist, lebt im Gemüt der Walfischjäger fort.

Wer zu Aberglauben und zu wilden Mutmaßungen neigte, hatte die irreale Vorstellung, daß Moby-Dick an mehreren Orten zugleich wäre. Man glaubte, daß er in ganz verschiedenen Längen zu ein und derselben Zeit gesichtet worden wäre. Solch eine irrige Ansicht hat nicht den geringsten Grad von Wahrscheinlichkeit. Die Meeresströmungen sind trotz der gelehrtesten Forschungen immer noch ein Geheimnis. Und so konnten sich die Verfolger die verborgenen Wege des Pottwales, wenn er sich unter der Meeresoberfläche befindet, nicht erklären. Es gingen daher die merkwürdigsten Ansichten herum, die sich widersprachen. Es war ein Geheimnis, wie er mit einer solch großen Geschwindigkeit, nachdem er getaucht war, bis zu den entferntest gelegenen Punkten gekommen war.

Amerikanische und englische Walschiffe wissen recht wohl, und durch Scoresby wird es bestätigt, daß einige Wale, die im nördlichen Stillen Ozean gefangen wurden, in ihren Körpern die Widerhaken von Harpunen hatten, die in den grönländischen Gewässern abgeschossen wurden. Man hat auch nicht bestritten, daß in einigen Fällen zwischen den beiden Angriffen nur ein Zeitraum von einigen Tagen lag. Einige Walfischfänger haben angenommen, daß die nordwestliche Durchfahrt, die den Menschen so lange ein Problem war, dem Walfisch nie ein Problem gewesen ist.

Wenn man Moby-Dick solche Wunder zutraute und er nach wiederholten tapferen Angriffen stets lebendig entkommen war, kann es nicht überraschen, daß einige Walfischjäger in ihrem Aberglauben noch weitergingen und sogar behaupteten, Moby-Dick wäre nicht nur an mehreren Stellen zugleich, sondern er wäre auch unsterblich. Unsterblichkeit ist ja nur Allgegenwärtigkeit in der Zeit. Wenn man auch Wälder von Speeren in seine Seiten geschossen hätte, so würde er doch unbehelligt davonschwimmen. Wenn auch dickes Blut aus seinen Seiten herausflösse, so wäre das nur eine geisterhafte Täuschung. Hunderte von Meilen entfernt, wäre dennoch seine unbesudelte Fontäne in Wellen zu sehen, die nicht vom Blut beschmutzt wären. Wenn man auch von diesen übernatürlichen Mutmaßungen absah, so hatte das Ungeheuer doch unbestreitbar genügend Merkmale einer irdischen Gestalt, die der Phantasie einen starken Impuls geben mußten. Er unterschied sich durch seinen ungewöhnlichen Körper nicht so sehr von den anderen Pottwalen. Aber er hatte eine merkwürdige Stirn von schneeweißer Farbe mit vielen Falten und einen hohen, weißen Höcker in Form einer Pyramide.

Der ganze übrige Körper war gestreift und gefleckt und hatte überall dieselbe Farbe, so daß man ihn zur Unterscheidung den »weißen Wal« nannte. Dieser Name wurde durch den lebhaften Eindruck gerechtfertigt, wenn man ihn um Mitternacht durch die tiefblaue See gleiten sah. Da zeichnete er eine milchweiße Straße mit cremartigem Schaum, worin es goldig schimmerte. Es war nicht die ungewöhnliche Größe, nicht die auffallende Farbe und nicht sein entstellter Unterkiefer, wodurch er solch großen Schrecken einflößte. Es war die durchtriebene Bosheit ohnegleichen, die er nach den einzelnen Berichten bei seinen Angriffen immer wieder an den Tag gelegt hatte. Vor allem jagten seine tückischen Rückzugsbewegungen einen furchtbaren Schrecken ein. Wenn er den in Wut geratenen Verfolgern unter allen Anzeichen von Beunruhigung davonschwamm, war er verschiedene Male plötzlich umgekehrt und auf sie zugestürmt. Entweder hatte er ihre Boote in Stücke geschlagen oder sie voller Verzweiflung in das Schiff zurückgetrieben.

Auf der Jagd nach ihm hatten sich sehr verschiedene Unglücksfälle ereignet. Nun waren ähnliche Vorfälle bei der Walfischjagd nicht ungewöhnlich, aber der weiße Wal schien mit einer vorsätzlichen teuflischen Wildheit vorgegangen zu sein. Man kann sich vorstellen, in welche Wut seine immer mehr verzweifelten Jäger geraten mußten, wenn sie mit den Splittern ihrer Boote und den sinkenden Gliedern verstümmelter Kameraden aus dem weißen Wutschaum des Wals wieder in das heitere aufreizende Sonnenlicht schwammen, das wie bei einem glücklichen Vorfall weiterlächelte.

Als die drei Boote um ihn herum eingestoßen wurden und Ruder und Leute in dem Strudel herumwirbelten, hatte ein Kapitän in seinem zerschellten Schiffsbug nach dem Schiffsmesser gegriffen. Wie bei einem amerikanischen Duell war er auf den Wal losgegangen und hatte mit einer sechs Zoll langen Klinge versucht, das Leben des Wals, das einen Faden tief lag, zu erreichen. Dieser Kapitän war Ahab gewesen! Da war es geschehen, daß Moby-Dick mit seinem sichelförmigen Unterkiefer Ahabs Bein unter sich abgetrennt hatte, so, wie ein Mäher auf dem Felde einen Grashalm abmäht.

Oh Junge, was für eine Fahrt, oder? Wenn Sie wissen wollen, wie es ausgeht, schauen Sie sich Moby Dick in Ihrer örtlichen Bibliothek an oder suchen Sie es einfach online. Es ist Public Domain, das heißt, Sie können es kostenlos bekommen und sogar in Ihrem Videospiel als Teil eines sehr dummen Witzes verwenden! Ist das nicht cool? Manche Leute wie Ashley DiGiorgi halten die Public Domain für dumm, weil sie nicht verstehen, dass Kunst über einen langen Zeitraum hinweg Teil des kollektiven Bewusstseins wird und zu weiterer großartiger Kunst inspiriert! So wie dieses lustige Scherzdokument, das gerade alle lieben! An Ihrer Stelle kämen wir uns jetzt sicher dumm vor. Wie auch immer, zurück zu diesem gefälschten, nicht-legalen Dokument.

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15. DOUBLE JEOPARDY

Erinnern Sie sich an diesen Film? Mit Ashley Judd und Morgan Freeman glaube ich. Sie haben in ein paar Sachen zusammen gespielt, aber das ist der, in dem ihr der Mord an ihrem Mann angehängt wird und sie ins Gefängnis kommt, aber SPOILER ALERT es stellt sich heraus, dass er nicht tot ist! Er hat ihr die Schuld in die Schuhe geschoben, damit er mit seiner Geliebten leben kann? Es ist schon ein paar Jahre her, dass wir es gesehen haben. Aber wie auch immer, es gibt da diese Sache, die sich "Double Jeopardy" nennt, wo man nicht zweimal für das gleiche Verbrechen verurteilt werden kann, und da sie bereits für den Mord an ihm gesessen hat, kann sie nicht noch einmal für den Mord an ihm verurteilt werden! Wird sie es tun?? Vielleicht, wir sind eingeschlafen. Jetzt, wo wir darüber nachdenken, erscheint uns das nicht besonders legal. Apropos, dieses Dokument ist auch nicht super legal, oder überhaupt legal, und stellt keine tatsächliche Vereinbarung zwischen irgendjemandem dar. Es ist ein Scherz. Aber ich sage Ihnen, was kein Scherz ist: The Lovely Bones, ein weiterer großartiger Morgan Freeman-Film.

16. AUSFUHRKONTROLLEN

Nein, warte, Mist, da war er nicht dabei, schätze ich. An was denken wir? Bone Doctor? Creepy Bones? Was ist das, Carl? Er war auch nicht in Double Jeopardy? Wow, ja, ich schätze, das war Tommy Lee Jones. Welche Filme hat Ashley Judd dann mit Morgan Freeman gemacht?

17. ALLGEMEINES

(a) Diese Vereinbarung stellt Ihre gesamte Vereinbarung mit BINJPIPE bezüglich der Nutzung des Dienstes dar. Sollte ein Teil dieser Vereinbarung ungültig oder nicht durchsetzbar sein, so ist dieser Teil als KISS THE GIRLS auszulegen. Das war's! Ashley Judd und Morgan Freeman haben Kiss the Girls und High Crimes gemacht. Und Bone Collector war Denzel Washington. Okay, ich hab's. Da fällt uns ja ein Stein vom Herzen. Wir müssen wirklich unsere Thriller aus den frühen 90ern aufmöbeln. So wie es The Lovely Bone Collector tun würde.

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Vielen Dank für das gründliche Lesen dieser völlig gefälschten, nicht rechtsverbindlichen Nutzungsbedingungen. Und nun viel Spaß beim Beantworten dieser YOU DON'T KNOW JACK-Frage.